Tagebuch Eintrag

La Paz hat viele obskure Orte, die man besuchen kann. Einer davon ist die Stadt der Toten. Man hat ein ganzes Viertel errichtet, in dem Leute in Urnen in kleinen Fenstern von großen Gebäuden bestattet sind. Häuser voller Nischen bieten Platz für mehr als hundert tote Einwohner.

Hinter Scheiben steht, wem gedacht wird, und die Familien deponieren Schnaps oder Süßigkeiten, die der Tote wohl jetzt noch gerne zu sich nimmt. Besonders beeindruckend sind auch hier die Graffiti an den Wänden, die traurig schön Szenen mit Bezug zum Tod darstellen. 



Vielleicht handelt es sich um dieselben Künstler, die auch die bunten Straßen der Altstadt dekoriert haben; vielleicht gibt es eine große Szene dahinter, der meine ganze Bewunderung gilt.

Die Farben in der Verbindung mit dem Tod erinnern stark an die Kunst Mexikos, die besonders am dia de las muertos mit farbigen Kostümen und Malereien ausgeprägt wird.


Still und schön liegt diese Stadt inmitten der turbulenten Stadt




Es gibt kleine Nischen und große, dekoriert mit Bildern der verstorben, Nachrufen, Bibelversen und den Süßigkeiten, die der Verstorbene am liebsten mochte.

Auch hierhin gelangen wir mit der Seilbahn. Die rote Linie hat eine Station vor den Toren der Stadt der Toten. Wir spazieren den ganzen Tag durch dieses Viertel und kommen aus dem Staunen nicht heraus.

Wir sehen Graffiti, die das Ende eines Urnenblocks verzieren und dann welche, die eine komplette Häuserwand einnehmen.

Es gibt ebenfalls ein kleines Viertel, das den Reichen mit den Mausoleen vorbehalten ist. Ein großes Bauwerk beherbergt die Asche gestorbener Polizisten.




Nach unserer Panne auf 4703 Metern haben wir viel Zeit, um La Paz kennenzulernen. Diese Stadt fasziniert und zeigt uns viele ihrer Gesichter. Wir sehen die Kontraste aus Moderne und Tradition an jeder Ecke. Durch die teleféricos kommen wir leicht in jeden Teil der Stadt und können sie und ihre Bergwelt über den Wolken in vollem Ausmaß sehen.

Auf den Straßen sehen wir Geschäftsleute neben traditionell gekleideten Frauen sehen, den cholitas, die La Paz ihren besonderen persönlichen Charakter geben. Diese traditionsbewussten Frauen sind ebenfalls geschäftsbewusst und betreiben Kioske für Zeitungen und Früchte, aber auch magische Utensilien für die Zaubersprüche des Alltags. Und sie können kämpfen!

Die Straßen von La Paz zieren Hochhäuser aus Glas und halb verfallene Altbauten. In allen Vierteln kann man jedoch unglaublich schöne Straßenkunst finden. Besondere Graffiti zeichnen das Künstlerviertel mit seinem Markt aus. Aber auch der riesige Friedhof der Stadt, der Cementario General de La Paz, ist nicht nur ein Ort der Totenruhe, sondern eine eigene kleine Stadt, in der den Verstorbenen durch traurig schöne Wandmalereien gedacht wird.

Als wir die Stadt verlassen hat unser Auto wieder mit der enormen Steigung und der Höhe zu kämpfen. Letztendlich erreichen wir über das Altiplano den legendären Titicacasee und stolpern über die Spuren von Thor Heyerdahls Kon Tiki.


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