Tagebuch Eintrag

Das Abenteuer im wilden Pantanal in Gedanken erreichen wir Miranda bei Sonnenuntergang und suchen einen schönen Platz zum Rasten bei einem hochgepriesenen Hostel im Busch. Hochgepriesen in unserer Survival-App „iOverlander“.

Es ist schon spät, aber ich muss lange suchen. Dort, wo sich der Ort befinden soll, finden wir aber nur ein abgesperrtes Gitter und eine andere kleine Piste, an deren Ende ich eine Gruppe Indio Frauen treffe, die keine Ahnung haben, wovon ich spreche oder was ich suche.

Die Käfige wirken etwas deplatziert im aufwändig angelegten Kräutergarten. Die Beiden sind freundlich, obwohl ich gerade in ihr potentielles Firmengelände eingebrochen bin. Ich erkläre aufwendig, was wir suchen, und der Mann gibt mir die Nummer der Dame aus der Schweiz, der das Gelände gehört. Es stellt sich schnell heraus, dass sie das Gelände schon vor zwei Jahren aufgegeben hat und nun glücklich ein Hotel in Bonito leitet. Wir lehnen ab hier trotzdem zu bleiben. Die Straße ist laut und es riecht nach Fäkalien.

Am Ende finde ich das Hostel direkt neben den Indio Frauen, in verwahrlostem Zustand und bewohnt von zwei Typen, die dort Lagerfeuer machen. Es scheint, dass die beiden eine Hühnerzucht aufmachen wollen.



Nach kurzer Suche finden einen anderen Platz auf der Karte auf der Rancho Primavera. Dort begrüßt uns Bill. Der Platz ist sehr weit und wie bisher auch ist außer uns niemand da. Außer Hühnern und anderen Tieren, darunter besonders Moskitos. 

Es gibt zwei Bäder mit Toiletten, eine mit Waschbecken und beide mit Dusche. Beide sind sehr eklig und wir können uns nur dazu überwinden dort das Nötigste zu erledigen. Wir duschen nicht, obwohl wir es nötig hätten. Müll liegt überall herum. Der Fluss daneben ist aber sehr schön und wir können gerade noch das letzte Licht der Stunde am purpurfarbenen Horizont verschwinden sehen. 

Die Nacht ist es überraschend kalt. Morgens beobachten wir Nutrias, Agutis und viele bunte Vögel neben unserem Auto, die dort um ein paar Krumen streiten. Das Nutria gewinnt. 

Der Fluss ist jetzt im Licht des frühen Morgens besonders schön. Leichter Dunst wabert über den Wasser. Es ist noch kühl.

Die Besitzer Carmen und Bill sind sehr nett. Aber sie sind auch sehr heiße Verehrer von Präsident Bolsonaro, der ihrer Meinung nach die Christenheit rettet, nicht korrupt ist und sich für die Armen einsetzt. Lula, der neue alte Herausforderer, ist komplett korrupt und reißt das Land in den Sozialismus und setzt Brasilien damit dem gleichen Schicksal wie Venezuela und Kuba aus.

Ich stehe in der Küche, warte auf den Wasserkocher und entnehme einer flammenden Rede von Carmen Stücke, in denen ich mit meine kaum existierenden Portugiesisch-Kenntnissen weitere Details der unglaublichen Taten des Jair Bolsonaro übersetze. Es wird Zeit für uns zu gehen. 




Im Zentrum des kleinen Städtchens Miranda decken wir uns mit neuen Lebensmitteln ein. Wir essen vom Buffet eines großen Restaurants am Highway und Leon kann sich im Kinderparadies austoben. Erst spät kommen wir los und kommen weiter.

Es ist Nachmittag, als wir nach Nordwesten in Richtung des westlichen Pantanal und der Grenze zu Bolivien aufbrechen. 




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