Tagebuch Eintrag

Von der schönen Farm brechen wir auf ins Kaffeeland Kolumbiens. Wir kehren auf den gut ausgebauten Highway zurück und kommen schnell voran. In kurzer Zeit kämpfen wir uns den Pass Alto de la Línea auf 3300 Metern hinauf, um dann in kurzer Zeit hinunter in das Tal hinunter zu kommen. Der Motor und die Bremsen nehmen uns die Strecke übel. Ich muss langsam die Serpentinen hinauf schleichen, um die Nadel der Temperaturanzeige schön auf ihrem Stand unter der Mitte zu halten.

Mein Motto lautet mittlerweile „fahren mit weniger Enthusiasmus“, damit wir nicht wieder so lange warten müssen, wie hinter Mocoa. Oder dass wir gar in eine Katastrophe hinauslaufen, wie am Pass vor La Paz, als mich der Aufstieg in die Höhe die Gesundheit des Motors gekostet hat. Oder die Panne, die wir hatten, als wir gerade in Ecuador angekommen sind.



Die Straße über den Pass ist stark befahren. Nur über diese Straße gelangen die Lastwagen nun wieder auf die Panamericana in die Richtung der großen Städte Pereira und Medellin. Die Strecke ist dafür aber hervorragend ausgebaut. Es gibt einen alten Highway, der sich die Berge hinauf schlängelt, und seit kurzer Zeit auch eine richtige Autobahn.

Beide Fahrtrichtungen sind zweispurig und voneinander getrennt, sodass sich dicke Lastwagen gefahrlos überholen lassen. Oder wir.

Nicht nur auf den Motor muss ich achten. Sobald wir den Pass überquert haben geht es an die Abfahrt.

Ich gebe mein bestes zwischen Motor- und mechanischer Bremse zu wechseln, um weder das eine, noch das andere zu überanspruchen. Doch ab einem Punkt ist die Bremse nur noch Gummi. Eine halbe Stunde warten wir, bis sie sich besser anfühlt, aber sicherheitstechnisch müssten wir länger warten. Dann müssten wir aber am Straßenrand übernachten. Ich riskiere die Weiterfahrt. Wir sind kurz vor Armenia, unserem Ziel für die kommenden Tage.




Die guten Straßenverhältnisse lassen sich die Kolumbianer bezahlen. Während wir anfangs nur hier und da an eine Mautstation kamen häufen sich diese Sperrungen nun.

Die Preise steigen ebenfalls enorm an. Zumindest ist die Prozedur einfach. Die Leute in den kleinen Häuschen haben stets das passende Wechselgeld schnell zur Hand.



Kurz, bevor wir Armenia erreichen, müssen wir einige Tunnel durchqueren. Die Kolumbianer waren bei der Benennung der Tunnel sehr kreativ und gaben ihnen die Namen der Tiere, die hier in den Wäldern wohnen.

Mit einer schönen Dekoration hat man den Tieren hier ein Denkmal gesetzt.



Schöne Denkmäler für die Tiere sind auch die kreativen Verkehrsschilder, die davor warnen sollen, diese einzigartigen Tiere in Straßenpizzas zu verwandeln.

Es ergibt sich ein lustiges Spiel daraus zu erschlüsseln, um was für ein Tier es sich bei der Warnung handeln könnte.


Gürteltier?
Faultier?
Opossum?
????

Als wir es endlich von den Bergen hinunter geschafft haben brauchen die Bremsen und ich eine Verschnaufpause. Es ist nicht weit zu unserer Unterkunft und führt über ebenes Terrain. Also möchte ich noch die letzten Kilometer schaffen, um dem Auto und mir dann Ruhe zu gönnen.

Aber das Schicksal möchte, dass wir unsere Pause jetzt machen.

Ehe wir uns versehen stehen wir in einem dicken Stau. Wieder einmal blockiert eine Baustelle das Durchkommen in beide Richtungen und wir müssen abwarten, bis wir endlich weiter können. Angela und Jorge erwarten uns in ihrer schönen Finca inmitten der Welt von Kaffee und Kakao.



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