Tagebuch Eintrag

Die Freude über das Grün der Landschaft hält uns noch in Atem, dann erreichen wir plötzlich die Grenze. Laut der Karte sollte diese erst ein wenig später kommen. Die Beamten sind sehr freundlich, aber es dauert trotzdem über eine Stunde, bis wir mit pinken Stempeln im Pass in Ecuador eingereist sind. Wir sind gespannt auf das neue Land!

Wir bleiben für die Nacht auch direkt in der hübschen kleinen Grenzstadt Macara. Das Auto parken wir frech direkt vor die Polizeistation.

Von dort können wir über die Landebahn des Flugplatzes in die Innenstadt kommen, wo wir uns Geld und Essen besorgen. In Ecuador zahlt man mit US Dollar, was eine ist Überraschung für uns ist. Die Preise lassen sich hier dadurch ohne komplizierten Umrechnungskurs verstehen und sind ebenfalls viel höher, als wir es von Peru gewohnt sind.

Tag 0 ohne Panne



Am nächsten Morgen fahren wir zur Tankstelle und frühstücken in der Schlange vor den Zapfsäule. Es ist Montag morgen und die Preise für Diesel sind hier nur ein Drittel von dem, was ich in Peru zahlen musste.

Dementsprechend hoch ist die Nachfrage. Dann aber die Ernüchterung: es gibt einen speziellen Preis für Ausländer, der dreimal so hoch ist wie der für die Ecuadorianer.



Es war also nichts mit der Vorfreude. Oder doch? Obwohl ich nach meinem Pass gefragt werde berechnet man mir den Preis für Einheimische. 48 Cent pro Liter. Jippie!

Zumindest das Benzin ist unglaublich viel günstiger als in Peru. Aber das ist auch das Einzige.

Tanken ist günstig in Ecuador.
Ähnlich wie in Bolivien ist der Sprit subventioniert, aber im Gegensatz zu Bolivien macht man preislich keinen Unterschied zwischen Einheimischen und Ausländern. So kostet hier der Liter Diesel etwa 50 Cent (Stand Nov. 2022).


Der erste Eindruck von Ecuador ist, dass es sehr verschieden von Peru ist. Nicht nur, dass es sehr grün ist. Die Leute sind entspannt, niemand hupt oder verhält sich selbstmordgefährdet auf der Straße.

Es ist sehr heiß und uns läuft der Schweiß hinunter. Abseits des kalten Pazifik merken wir, dass wir in den Tropen sind. Auch Moskitos und andere kleine Stecher stellen sich leider wieder ein.

Toiletten sind nicht nur sauber, sondern es gibt sogar Toilettenpapier. In Peru musste man froh über eine Klobrille, ein Waschbecken oder fließendes Wasser sein.

In der Stadt besorgen wir uns neue SIM Karten. Die bekommen wir überraschenderweise in einer Apotheke. Ein Internetpaket müssen wir aber woanders kaufen, und das dauert, wie vorher auch in jedem Land, ewig! Wir essen zu Mittag und brechen voller Enthusiasmus in die Berge und in das Abenteuer eines neuen Landes auf.



Nach gerade einmal acht Kilometern erfährt unser Enthusiasmus seinen Dämpfer. Wenn wir dachten, dass wir in Ecuador endlich ohne Panne entspannt reisen könnten, dann macht das Universum uns wieder einen Strich durch die Rechnung. Die letzte Panne ist jetzt auch schon genau zwei Wochen her und es wird wieder Zeit für das übliche Problem: der Motor läuft heiß! Nicht schon wieder! Kühlflüssigkeit läuft auch wieder aus. Aber es ist nicht der Schlauch vom letzten Mal, der hält.

Die Flüssigkeit kommt woanders her und ich kann nicht sehen, woher. Wir sind einige Serpentinen den Berg hinauf gefahren und die Anstrengung hat das Auto an das Limit gebracht. Die Landschaft ist unglaublich schön, aber wir können sie nicht genießen, sondern müssen den Motor kühlen lassen und zurück nach Macara, um dort nach einem Mechaniker zu suchen.



Wir finden einen Mechaniker, der sich das Problem anschaut, Kühlflüssigkeit nachfüllt und dann mit den Schultern zuckt, weil nichts ausläuft. Natürlich nicht, dafür muss mehr Druck auf das System. Man will uns schon fortschicken mit den besten Wünschen, dass schon alles gutgehen wird. Dann zeige ich dem Mechaniker die Bilder, die ich unter dem Wagen gemacht habe. Der Mechaniker kriecht nochmal unter den Wagen und schaut, findet aber nichts. Dann zeige ich auf Leon und erkläre, dass wir ein Risiko eingehen, wenn wir in die Berge fahren, ohne das Problem gelöst zu haben. Da gibt er mir Recht und sagt, dass wir jetzt gemeinsam den Berg hinauffahren können, um das Problem in Realbedingungen zu sehen.

Wir packen schnell zusammen und dann geht es los. Nach wenigen Kilometern stellt sich das Problem auch wieder ein und der Mechaniker kann sich austoben. Der Deckel des Kühlsystems scheint undicht zu sein, obwohl wir den erst in La Paz gewechselt haben. Und der Mechaniker hat noch eine andere Idee, doch es ist schon dunkel und wir machen morgen weiter. Wir übernachten gleich vor dem Tor der Werkstatt und hoffen, dass das Problem morgen gelöst wird.



Die Nacht ist ruhig, abgesehen von einem Pärchen, dass sein Date ausgerechnet neben unserem Auto hat. Der merken Morgen bricht an und die Werkstatt macht auf. Ich muss aber den Mechaniker Fabian aber erst aus einem anderen Auto hinausziehen, bis er unser Problem löst. Er schaut nochmal intensiv in unseren Motor und darunter, ist dann aber sicher, dass der Tausch des Kühlerdeckels ausreicht.

Der alte ist tatsächlich etwas korrodiert. Fabian will am Ende tatsächlich nur acht Dollar für den Deckel haben, nichts für die Arbeit oder den Ausflug von einer Stunde gestern. Wir geben ihm zumindest ein dickes Trinkgeld. Und dann fahren wir los in die Berge und ihren Trockenwald.



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