Tagebuch Eintrag

Nach dem unerwartet langen Aufenthalt in der kleinen Grenzstadt Macará hoffen wir, dass das Auto die Berge übersteht. Die Straße ist oft sehr steil und ich fahre langsam. Ich warte nur darauf, dass der Motor wieder heiß wird. Doch nichts passiert. Wir kriechen langsam zweitausend Meter den Berg hinauf und das, was das Navigationssystem als eine Stunde anzeigt. Bei uns dauert es zwei.

Die Landschaft ist sehr schön. Wir haben eine schöne Aussicht auf die Berge ringsum und einige Riesen zeichnen sich am Horizont ab.

Tag 1 ohne Panne




Zur Mittagszeit finden wir im Nirgendwo ein richtig gutes Restaurant.

Der Besitzer ist extrem freundlich, die Toiletten sind sauber, wie bisher überall in Ecuador, zwei kleine Kinder laden Leon zum Spielen ein und das Essen ist sowohl herausragend gut als auch günstig. Der Mann stellt sich als Jimmy vor und zeigt uns stolz einen Ofen in der Erde, in dem er Ziege zubereitet. Davon haben wir eine getestet.

Die Bäume tragen keine Blätter, obwohl es sehr warm ist. Der Wald hier ist ein Trockenwald Bosque Seco Natural. Dieser Wald grünt nur in der Regenzeit, die von Dezember bis Mai herrscht. Diese Trockenheit birgt Gefahr. Wir sehen viele Waldbrände unterwegs, gegen die niemand etwas unternimmt.

Detaillierte Informationen finde ich zu diesem Wald bei Wikipedia. Wie wir selbst sehen steht es um diese Biosphäre sehr schlecht und bestärkt mich in dem Gefühl, dass wir in vielen Dingen jetzt noch die letzte Chance haben, sie zu sehen, bevor sie für immer verschwunden sind.

The Ecuadorian dry forests (NT0214) is an ecoregion near the Pacific coast of the Ecuador. The habitat has been occupied by people for centuries and has been severely damaged by deforestationovergrazing and hillside erosion due to unsustainable agriculture. Only 1% of the original forest remains.[1] The patches of forest, mostly secondary growth, are fragmented. They are home to many endemic species at risk of extinction.

Wikipedia: Ecuadorian dry forests


Wir machen weitere Höhenmeter und fahren eine kleine Straße ab, um eine schöne Stelle Abseits des Verkehrs zu finden. Eine Ausbuchtung an der Piste, die nur an winzigen Farmen an Steilhängen vorbeiführt, bietet sowohl Platz, als auch eine fantastische Aussicht.

Sara macht Pfannkuchen, ich eine Flasche Wein auf und Leon ist fasziniert von Ziegen, die ab und an vorbeischauen. Währenddessen ziehen sich die Wolken zu und lassen die Aussicht auf die Berge noch dramatischer wirken.





Am nächsten Morgen hängen die Wolken noch immer tief und es ist kühl. Ich gehe mit Leon die Piste entlang spazieren, während Sara Apfelpfannkuchen vorbereitet. Es gibt ein paar Bauern in kleinen Häusern am Weg und Leon ist extrem fasziniert von den Ziegen, die neugierig kauend von oben auf uns herab starren. Der eine oder andere Motorradfahrer kommt vorbei und winkt uns freundlich zurück. Auch ein paar Frauen kommen mit kleinen Chiwawas vorbei. Auch von denen ist Leon fasziniert und die Frauen von Leon.

Eine junge Frau kommt uns entgegen und gibt uns eine Kanne Colada Morada. Wir sind ganz überrascht über die Geste. In unserer Unterhaltung stellt sich die Frau als Liliana vor und lädt uns zu sich auf den Hof ein. Ihre drei Kinder sind in der Schule und der Mann arbeitet bei einem Nachbarn.



Liliana ist ein beeindruckend positiver Mensch und sprüht vor guter Laune. Sie zeigt Leon die Hundebabies, Hühner und ihre Küken sowie Schweine und ihre Ferkel. In den Hühnerstallen gibt es auch Kampfhähne. Der Hahnenkampf ist das Hobby ihres Mannes, erklärt Liliana. Tatsächlich habe ich im Norden Perus und auch hier in Ecuador „Colosseo de los Gallos“ gesehen und hatte dem Namen nach die Vermutung, dass es Arenen für dieses blutige Spektakel sind.

Wir wollen Liliana Produkte vom Hof abkaufen. Das überfordert sie, weil der Hof ganz auf Selbstversorgung ausgerichtet ist. Ein paar Eier kann sie aber entbehren, und als wir ein paar Dollar extra bezahlen wollen schenkt sie uns noch gepressten Zuckerrohr zum Naschen.

Nach dem Trockenwald kommen wir wieder in grünere Gefilde und es wirkt, als wären wir in den Schwarzwald teleportiert worden.




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