Tagebuch Eintrag


Auf der Insel San Cristobál gibt es reichliche Angebote für Touren. Auf einer Fahrt über die Insel konnten wir die Lagune im Hochland, die Riesenschildkröten und den Puerto Chino besuchen. Jetzt möchten wir eine Tour mit dem Boot einmal um die Insel machen. Wir haben die Möglichkeit zwei besondere Erfahrungen zu machen.

Erstens: man sieht die Insel von allen Seiten. Nur ein winziger Bruchteil von San Cristóbal ist bewohnt. Der Rest besteht aus Wildnis und ist unzugänglich.

Zweitens: an einem Felsen abseits der Insel besteht eine Chance beim Schnorcheln Hammerhaie sehen zu können. Die Chance will ich wahrnehmen und auch Sara traut sich zu mit Leon zu kommen.

Tipps und Kosten zu den Galapagos-Inseln gibt es auf dieser Seite.



Um 7 Uhr morgens treffen wir uns am Hafen mit der kleinen Gruppe und dem Guide. Ein Wassertaxi bringt uns zum Boot. Es ist nicht wirklich groß, auch wenn man uns das angepriesen hat, und komfortabel ist die Nussschale bei der Fahrt über den Pazifik auch nicht. Aber es geht.

Die erste Etappe führt anderthalb Stunden über den Ozean zur Bahía Rosa Blanca, die angeblich so heißt, weil die Bucht von der Form her für die Piloten im Zweiten Weltkrieg aussah wie eine weiße Rose.



Sara und Leon bleiben am weißen Strand zurück, während ich mit der Gruppe und meinen Schnorchelutensilien zur Bucht aufbreche. Wir sehen auf den zerklüfteten Lavafelsen Blaufußtölpel brüten, bis wir nach einem kurzen Marsch die Bucht erreichen. Dann geht es ins Wasser. Gleich zu Beginn sehe ich einen großen Rochen über den Boden gleiten. Nahe den Felsen sehe ich viele kleine bunte Fische und auch große farbenfrohe Papageienfische.

Kurz, bevor ich die Bucht verlassen will, schwimme ich in eine Gruppe Weißspitzenriffhaie hinein. Die weißen Spitzen sind nicht zu übersehen. Hier ruhen sie sich offenbar aus, bevor sie nachts auf Jagd gehen. Ich zähle siebzehn der Raubfische auf einem Haufen.



Der nächste Halt ist Punta Pitt. An der Stelle haben wir die Hälfte der Insel umrundet und die zerklüftete Vulkanlandschaft aus der Ferne beobachtet.

An den malerischen Felsen sehen wir Tölpel, sowohl die blauen als auch die roten. Vielleicht gibt es auch lilafarbene, aber die verstecken sich.



Wir haben Mittagessen aus Fisch mit Reis und landen an einen Strand. Während die anderen das Land erkunden bleibe ich diesmal mit Sara auf dem Boot. Dutzende Kugelfische kreisen um das Boot und stürzen sich auf Essensreste, die ihnen der Bootsjunge zuwirft.

Dann sehen wir zwei Meeresschildkröten kurz neben uns schwimmen und ich werfe mich spontan ins Wasser, um etwas mit den beiden zu schwimmen.



Der Anblick der Schildkröten aus der Nähe ist unglaublich und beeindruckend. Kaum habe ich ein Tier gesehen, dass einen so würdevollen Eindruck macht. Sanft gleiten die großen Meeresschildkröten durch das seichte Wasser und recken hin und wieder ihren Kopf aus dem Wasser, um zu atmen. Plötzlich habe ich einen großen Schatten neben mir. Ein Hai. Ein großer Hai. Das ist kein schlanker Weißspitzenriffhai, das ist ein anderes Kaliber. Ich erfahre später, dass der hier die farbinvertierte Form ist, nämlich ein Schwarzspitzenhai.

Es geht weiter mit dem Boot die Küste entlang. Kleine Krater bilden eine Landschaft, als wären dutzende Zwergvulkane hier nebeneinander ausgebrochen. Ein kleiner Wasserfall stürzt ins Meer. Es geht weiter um die Insel herum. Bald sind wir an unserem Ziel angelangt. Dem Ort, an dem wir auf hoher See schwimmen gehen werden und hoffen, riesige Hammerhaie zu sehen. Bald sind wir am Kicker Rock.


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