Tagebuch Eintrag
Nun sind wir schon ein paar Tage in San Cristobál und jeden neuen begegnet uns wieder eine Überraschung. Wir besuchten den Playa Mann, wo die Seelöwen um uns herum lagen und ich mit ihnen zusammen im Wasser schwimmen konnte. Am Playa Punta Carola ist es ähnlich, nur noch extremer.
Der Strand ist abgelegen, sodass man einen schmalen Pfad, wie bei den Tunneln, über schwarze Lavafelsen und durch den um diese Jahreszeit trockenen Bäume entlang steigen muss, um an den langen Strand zu kommen. Hier gibt es keinen Sand. Die weißen Partikel bestehen allesamt aus gemahlenen Muscheln und Korallen.
Horden von Seelöwen lungern hier, aber nicht einem macht es etwas aus, wenn man knapp an ihnen vorbei oder über ihre Jungen schreitet. Ein Blaufußtölpel bietet Flugdarbietungen über dem Wasser. Er fliegt knapp über der Oberfläche entlang und und taucht blitzschnell unter, um dort ebenfalls knapp unter der Oberfläche entlang zu schießen.
Dann steigt der Tölpel wie eine von einem U-Boot abgefeuert Atomrakete aus dem Wasser und dreht eine weitere Runde.
Hin und wieder verschätzt sich der Blaufußtölpel und landet in einer Welle, bevor er kontrolliert unter das Wasser taucht. Dann gibt es einen kleinen Überschlag, gefolgt von einer Pause, während welcher der Vogel auf dem Wasser verschnauft.
Daher kommt also der passende Name für den Tölpel. Dessen Füße sind außerdem wirklich himmelblau.
An anderen Stränden sehen wir mehr von diesen fliegenden Akrobaten und sehen sie zwischen den erstarrten Lavasteinen brüten. Auch die Vögel sind nicht scheu und lassen uns nah an ihr Nest heran.
Im Süden der Insel gibt es die Version des Tölpels auch mit roten Füßen. Wir sehen ein paar von ihnen, wie sie zwischen den blauen Kollegen brüten. Ich frage mich, ob eine Romanze zwischen beiden Vögeln eine lilafarbene Version ergeben würde.
Wir machen einen kurzen Halt an einem Museum nahe dem Strand, das sich Interpretation Center.
Lediglich gegen die Unterschrift bei einem gelangweilten Pförtner erhält man Einlass in ein modernes Gebäude inmitten einer Wüste aus Kakteen. Dort gibt es eine Übersicht über die geografische Geschichte der Inseln sowie der Tierwelt und der Besiedelung. Niemand ist hier. Es sieht aus wie der Ort, in den nur Klassen mit ihrem Erdkundelehrer gehen.
So verbringen wir den ersten und viele der folgenden Tage auf San Cristóbal. Wir erkunden aber auch das Hochland, dass ganz anders aussieht.