🇨🇺 Die Heimat des Tabak – Das sagenhafte Tal von Viñales



Tagebuch Eintrag

Nachts kann man in der Dunkelheit nicht das Geringste sehen. Straßenbeleuchtung ist ein Fremdwort. Im Licht des Morgens sitzen wir dafür draußen, von ein paar anderen Hütten und Dschungel umgeben, mit Blick auf die Berge.

Es wachsen Ananas, Kaffee, Guanaba, Mango und viele andere Früchte um uns herum und wir haben tatsächlich das Gefühl in den Tropen angekommen zu sein.



El Pumpo holt uns mit seinem Abenteuermobil ab und wir erkunden Bauernhöfe, Tabak- und Kaffeeplantagen, wo er Leute kennt. Diese begrüßen uns und erklären geduldig ihre Arbeit. Besonders berühmt ist das Valle de Viñales, in dem wir sind, für seine Tabakplantagen.

Die berühmten kubanischen Zigarren stammen hauptsächlich aus dieser Region und man zeigt uns exklusiv den Herstellungsprozess.




In einer der vielen Trockenhütten demonstriert man uns, wie man Cohibas (Fidels Lieblinge) und Montechristos (Ches Favoriten) rollt, während wir alle zusammen ein Endprodukt paffen.

Ein besonderer Trick für den Geschmack ist übrigens das angeschnittene Ende in Honig zu tauchen.





El Pumpo ist ein guter Reiseführer, aber er hat noch kein Gefühl dafür, was uns gefällt. Das Tal von Viñales hat einiges zu bieten. Zum Einen ist da das Campismo de dos Hermanas.

Das besondere ist nicht die kleine Siedlung, sondern die gigantischen Wandmalereien an einer Felswand, die auf prähistorische Wandmalereien in der Gegend verweisen. Der Ort ist eindrucksvoll, aber auch sehr touristisch.



Wir befinden uns außerhalb der Saison im Land. Es ist April und in dieser Region Trockenzeit. Dennoch gibt es ein paar bekannte Orte, wohin die Touristen in den klimatisierten Reisebussen hinkommen. Dazu zählt ebenfalls die Cueva de los Indios. Der Legende nach ist die Tochter eines Häuptlings davon gelaufen und hat sich hier versteckt.

Nun verstecken sich dort die Touristen vor der Sonne und lassen sich von Einheimischen auf Booten durch ein kurzes Stück Fluss in einer Tropfsteinhöhle gondeln. Für uns ist das zu viel und wir nörgeln vor El Pumpo, dass wir individuellere Sehenswürdigkeiten bevorzugen. Er nimmt unsere Kommentare wortlos zur Kenntnis und fährt los.



El Pumpo hält bei der Farm eines Bekannten und teilt uns mit, dass es hier eine Kaffeeplantage zu sehen gibt. Der Typ mit Hut freut sich über unseren Besuch und fällt gleich in einen Redeschwall.

Er bedeutet uns ihm zu folgen und deutet im Vorbeigehen auf ein paar mikrige Kaffeebäumchen, während er uns weiter in den Busch hineinführt. Wir haben keine Ahnung, was er uns zeigen möchte.



Dann stehen wir an einer Felswand, er zückt ein paar Kopflampen aus der Tasche und macht uns das Angebot, die hinter ihm sichtbare Höhle zu besichtigen. Der Eingang wirkt schonmal eindrucksvoll und tatsächlich behauptet er, dass es sich bei dieser Höhle sogar um eine der größten Lateinamerikas handelt und es dort die außergewöhnlichsten Formationen zu sehen gäbe. Allein mit einem fremden Typen in einer gewaltigen unerschlossenen und ungesicherten Höhle im Dunklen zu tappen ist genau unser Geschmack. Und er hat nicht zu viel versprochen. Bei einer nicht einfachen Route, nach Klettern und dem Quetschen durch schmale Spalten im flackernden Licht unserer schwachen Lampen erreichen wir ein kathedralengroßes Gewölbe und sehen Kalkformationen, die wie vom Himmel hängende gefrorene Tücher aussehen, glitzernde Kalziumpilze sowie Stalagmiten und Stalaktiten von 8 bis 12 Meter Höhe.

Unser Führer erklärt uns irgendwann, dass wir uns 200 Meter unter der Erde befinden und zeigt uns, wo hier in völliger Dunkelheit Pflanzen und Tiere leben. Wir sind schwer beeindruckt und haben die Enttäuschung über die Touri-Höhle längst vergessen. Unser Führer erklärt uns, dass dieses Höhlensystem von den Bauern als Versteck, aber auch als Abkürzung zum nächsten Tal genutzt wurde. Man sollte sich aber auskennen, denn in der Dunkelheit kann man auch einmal schnell den falschen Weg einschlagen…




Die Straßen auf dem Land sind genauso katastrophal wie in Havanna, doch im Gegensatz zur Hauptstadt wimmelt es hier auf dem brüchigen Asphalt noch von Hühnern, Ochsenkarren, Pferdegespannen, Hunden und Leuten. Über unseren Köpfen kreisen Geier. Immer und überall gibt es die schwarzen Vögel mit rotem Kopf zu sehen. Das Nahrungsangebot scheint sehr gut zu sein…

El Pumpo wird uns weiter begleiten. Das nächste Ziel unserer Fahrt ist die Schweinebucht. Dieser Ort erlangte spätestens bei der vereitelten Invasion der Amerikaner am 17. April 1961, also im selben Monat unseres Besuchs recht genau vor 54 Jahren, Berühmtheit.

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