Tagebuch Eintrag
Von dem schönen Tal von Quindío und dem idyllischen Ort Salento fahren wir wieder auf die Schnellstraße und folgen dieser nach Norden in Richtung Medellín. Wir durchqueren die tropischem Berge und begleiten den Rio Cauca, einem riesigen Fluss aus brauner Brühe mit gewaltiger Strömung.
Als wir zum Mittagessen anhalten schwirren um uns die Kolibris. Die junge Frau, die uns Essen bringt, ist von Leon so begeistert, dass sie uns um das Restaurant herum bringt, um dem Kleinen das Hausschwein zu zeigen.
Kolibris und Schweine…
Der Spaß an der Fahrt wird getrübt durch zahlreiche Baustellen, für die die Straße immer wieder zeitweise für den Verkehr gesperrt wird. Hier stehen wir eine halbe Stunde, dort eine ganze Stunde, dann wieder eine halbe Stunde.
Eine Baustelle nach der anderen – alle durch Erdrutsche!
Da alle anderen Straßen, die eine Alternative wären, durch Erdrutsche gesperrt sind, müssen wir, wie alle anderen, hier durch. Und wir müssen ordentlich bluten, denn alle wenigen Kilometer wartet eine neue Mautstation auf uns, um uns Peso im Wert von zwei bis fünf Euro aus der Tasche zu ziehen.
Wir erreichen den kleinen Ort La Pintada am einem Knick des Rio Cauca am späten Nachmittag und beschließen dort zu bleiben. Es gibt einen Pool und gutes Essen, etwas Luxus am Ende des Tages. Manche nennen dieses Luxus-Camping „Glamping„.
Unsere letzte Nacht in Dusty
Wir verbringen unsere letzte Nacht in unserem Auto. Am nächsten Tag werden wir Medellín erreichen und dort unser Auto bis zu seiner Abholung durch unseren Bekannten Esteban aus Paraguay abstellen.
Wir finden eine Alternative zum tinto, den wir als lieblose Kaffeevariante kennenlernten, und zwar einen cafecito. Bei dem können wir immerhin nicht zum Boden der Tasse gucken.
Während wir uns einen cafecito und eine heiße Schokolade zum Frühstück genehmigen begrüßen uns zwei rote Aras mit viel Geschnatter. Die bunten Vögel fliegen über unsere Köpfe und lassen sich auf dem Ast eines nahen Baumes nieder, wo sie die Früchte plündern und sich gegenseitig necken.
Heute Nacht gibt es einen Pool anstatt Staub
Am nächsten Tag wählen wir eine Route, die über die Berge führt und nicht gesperrt ist. Die Straße ist auch wenig befahren und bietet eine schöne Aussicht über das Cauca-Tal. Wir überqueren den Fluss über eine alte Stahlbrücke, dann geht es stetig bergauf.
Wir erreichen den Pass von El Calvario und machen eine Pause in Fredonia, um zu essen. Dann stellen wir uns auf dem Weg nach unten wieder den Baustellen und dem schweren Verkehr, dem wir in die Stadt Medellín hinein folgen.