Tagebuch Eintrag
Endlich verlassen wir die Berge und gelangen auf eine richtige Straße mit richtigem, modernen Asphalt. Es ist wie eine andere Welt.
Die Straße zieht sich einen türkisenen Fluss entlang, der sich malerisch durch die Landschaft schlängelt und wir müssen die großen Kiesel hinunterklettern, um diese unnatürliche Farbe des Wassers aus der Nähe zu betrachten.
Da es noch nicht Abend ist schlägt Rovena vor, dass wir über Përmet hinaus fahren, denn sie kennt dort eine Stelle kennt, wo es heiße Quellen gibt. Ich habe nach der strapaziösen Fahrt nicht wirklich Lust noch über unser Ziel hinauszufahren und der Sinn von heißen Quellen erschließen sich mir nicht, wenn die Erde bereits kocht. Doch die Neugier und meine Freunde überzeugen mich und wir fahren nach Benjë.
Dort befinden sich eine pittoreske Bogenbrücke aus alter Vorzeit sowie zahlreiche Albaner, die sich im Wasser lümmeln.
Wir lassen die Badegäste hinter uns und betreten wieder eine Schlucht. Wir sind schon spät und daher gehen wir nicht weit hinein. Trotzdem ist es herrlich.
Aus Steinen haben Leute hier heißes Wasser eingefangen, das aus dem Boden kommt, und daraus ein Becken geschaffen. Dort können wir etwas im schwefeligen Wasser entspannen und uns anschließend im Fluss wieder abkühlen. Es war den Umweg wert.
Wir fahren wieder nach Përmet und finden eine Unterkunft. Das größte Hotel direkt am Hauptplatz, wo wir uns zu einem lächerlichen Preis Zimmer mieten.
Interessant in dieser Stadt ist ein großer Fels, der dort von Riesen vergessen worden zu sein scheint.
Wir ziehen in der Nacht durch die Straßen und finden herrliches lokales Essen und Wein. Es ist unsere letzte Nacht zusammen, am Morgen wollen die Mädels ihre eigenen Wege gehen. Das muss würdig begossen werden.
Es verschlägt uns den Atem als wir sahen welch schöne Frauen abends plötzlich erscheinen und auf den Straßen in den aufreizendsten Kleidern unterwegs sind. Bei Sonnenuntergang kommen plötzlich alle Menschen aus den Häusern und beleben die ganze Stadt.
Rovena und Gaby drucksen etwas herum, dann eröffnen sie uns die Frage, ob sie länger mit uns fahren können, weil es ihnen so gut mit uns gefällt. Auch wir genießen die Zeit mit ihnen, aber wir Jungs möchten zumindest bis zum Morgen darüber sprechen, ob wir das mit unserem Männertrip vereinbaren können.
Während ich mich schon früh in die Koje werfe treffen sich die anderen noch in einem Zimmer und spielen lange Karten zusammen. Dazu vernichten sie bereits einiges von dem Familien-Rakya, den wir am Morgen erst erhalten haben. Dafür sollte ich am nächsten Morgen der einzige ohne Kater sein.