Tagebuch Eintrag

Sobald wir über die sandbedeckten Berge an die Küste gelangen befinden uns nun auf der legendären Panamericana, die sich von Alaska bis nach Feuerland zieht. Die Straße ist gut ausgebaut. Trotzdem bleibt die Landschaft karg und die Dörfer aus es ebenfalls. Wenn der Mars einen Ozean hat und besiedelt ist, dann könnte es so aussehen.

Oder auf der Erde nach einem Atomkrieg. Oder eben an der Westküste Südamerikas. Kaum dass wir an der Küste sind ist der Himmel mit Wolken bedeckt und die Luft kalt. Nach all den Tagen Sonne ist das Wetter für uns ungewöhnlich. 



Wir erreichen mit einem geringen Umweg den kleinen Ort Mollendo. Die Stadt liegt direkt am Meer und hat sowohl einen Strand mit mächtigen Wellen als auch eine imposante Steilküste sowie eine Altstadt im Kolonialstil zu bieten.

Nachdem die Umgebung so trist ausseht und die Dörfer von der Ferne so karg wirken ist der Anblick der Innenstadt von Mollendo eine angenehme Überraschung. Die Häuser sind farbenfroh und die Leute sind sehr freundlich.



An der Küste genießen wir ein gutes Essen und wir bestaunen erst einmal den Blick auf den Ozean, als hätten wir noch nie das Meer gesehen.

Mir fällt auf, dass es hier keine Möwen gibt. Die schwarzen Vögel, die hier stattdessen in Schwärmen herumfliegen, sind Geier.



Am Tag unserer Ankunft wird findet auch gleich eine Feier in der Stadt statt, ein kirchlicher Feiertag, der den Señor de los Milagros-Tag feiert. Wir genießen also nicht nur den Anblick der Stadt, sondern bekommen auch eine Prozession geboten. Zuerst gibt es einen Gottesdienst, sodass sich die meisten Einwohner der Stadt in der Kirche aufhalten. Darum ist es heute so ruhig. Dann beginnen die ersten Menschen aus der Kirche zu strömen. Polizisten, Seeleute und Soldaten stellen sich auf der Straße in ihren Ausgehuniformen in Formation auf. Dann beginnen ein Soldat und eine Frau in schönem Kleid einen ausgefallenen Tanz in der Mitte der Menschenmenge.

Als der Tanz endet tragen Kirchenleute eine gewaltige Statue – es sieht aus wie ein eigener Altar – aus der Kirche, um diesen zur Prozession zu bringen. Währenddessen haben Kinder eine eigene kleine Sänfte mit der Figur eines leidenden Jesus Christus auf die Straße gebracht, um damit voranzugehen. Einige erwachsene Kirchenleute versuchen die Kinder zu koordinieren, aber das Warten auf das Ende des Tanzes und den Beginn der eigentlichen Prozession ist schlecht für die Ordnung.

Wir übernachten nahe der Stadt und besuchen am Morgen die Aubergue Infantil Maria Inmaculada und César Loarte, der die Auberge leitet und uns herzlich begrüßt.




Wir lassen uns natürlich auch den Strand nicht entgehen. Leon hat viel Spaß dabei im Sand und mit den Muscheln zu spielen. Wir wechseln einige Male seine nassen Hosen. Das kalte Wasser des Pazifiks an den Füßen macht ihm nichts aus.

Nach zwei Tagen in Mollendo brechen wir wieder auf und folgen der Panamericana Richtung Norden, um einsame Strände, Seelöwen, Wale, Fischer und andere Dinge zu finden.




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