🇨🇾 Die Geteilte Hauptstadt: Nikosias griechischer Teil


Tagebuch Eintrag

Mit dem Intercity Bus aus Paphos erreiche ich am späten Nachmittag Nikosia. Der Terminal befindet sich am Solomos Platz, direkt am Rand der Altstadt. Ich bringe meine Sachen schnell in ein nahegelegenes Hostel und erkunde dann die Stadt.

Die Hitze ist deutlich drückender in der Hauptstadt. Die Stadt befindet sich im Inland. Sie ist so ziemlich die einzige, die keine Küste besitzt.

Eine seltsame Stimmung hängt über der Stadt



Das Zentrum um den Solomos Platz ist sehr modern. Aber auch voller Polizisten und UN-Soldaten. Es könnte eine normale Stadt sein, wenn man nicht so viele Uniformierte mit Waffen sehen würde.

Laut meiner Karte muss die Grenze sehr nahe sein, obwohl ich erst am Rand der Altstadt stehe.



Übernachtungstipp!

Ein gut organisiertes einfaches Backpacke-Hostel



Das Hostel „NEX“ liegt etwa zwanzig Minuten zu Fuß vom Solomos Platz entfernt. Es ist sauber. Ich habe mir ein Mehrbettzimmer mit fünf anderen Leuten geteilt. Es gibt Tee und Kaffee, außerdem liegt an der Straße auch direkt eine Bäckerei, in der man sich für den Tag mit Proviant eindecken kann.





Ich streiche durch die Stadt. Die Altstadt befindet sich innerhalb der Stadtmauern, die kreisrund angelegt sind. Durch die Mitte führt die Grenze. Während ich durch die Straßen schlendere stehe ich wirklich plötzlich vor einer Wand. Auf der Mauer steht ein Soldat, der nicht begeistert davon ist, als ich ein Foto von ihm mache.

Nicht weit von dort gelange ich auf die Ledra Straße. Das ist die Einkaufsmeile, auf der sich die Cafés und Restaurants befinden.

Und dann: ein Grenzposten. Dort reihen sich die Leute ein und zeigen ihren Ausweis, um auf die türkische Seite zu gelangen. Ich sehe ganze Reisegruppen, die kurz vor dem Posten von ihrem Führer instruiert werden.

Nachdem ich den Eindruck habe, dass ich das meiste von diesem Teil der Stadt gesehen habe, stelle ich mich ebenfalls dort an. Der Grenzübertritt verläuft schnell und unproblematisch mit meinem Personalausweis. Schon bin ich im türkischen Zypern.


So muss es damals in Berlin gewesen sein



Zypern-Konflikt

Die Ursprünge dieses Konflikts reichen zurück bis in die Zeit des späten 19. Jahrhunderts, als Zypern unter britische Kolonialherrschaft geriet. Die griechische und türkische Bevölkerung auf der Insel hatten unterschiedliche Visionen für die Zukunft Zyperns, was zu wachsenden Spannungen führte.

Nachdem Zypern 1960 die Unabhängigkeit von Großbritannien erlangte, wurde eine Verfassung eingeführt, die eine machtteilende Regierung zwischen den griechischen und türkischen Gemeinschaften vorsah. Allerdings erwies sich dieses System als instabil und die Beziehungen zwischen den beiden Gemeinschaften verschlechterten sich zunehmend. Im Jahr 1974 führte ein griechisch-zypriotischer Staatsstreich, der von der Militärjunta in Griechenland unterstützt wurde, zur türkischen Invasion Zyperns. Als Reaktion darauf spaltete sich die Insel in einen griechisch-zypriotischen Süden und einen türkisch-zypriotischen Norden.

Trotz zahlreicher Friedensbemühungen und Vermittlungsversuche konnte bisher keine endgültige Lösung für den Konflikt gefunden werden.

Die Vereinten Nationen haben seit den 1960er Jahren verschiedene Friedensmissionen auf der Insel durchgeführt, darunter die United Nations Peacekeeping Force in Cyprus (UNFICYP), um die Spannungen zu überwachen und einen Dialog zwischen den Parteien zu fördern.

Der Zypern-Konflikt hat schwerwiegende Auswirkungen auf das tägliche Leben der Menschen auf der Insel. Es gibt nach wie vor eine Spaltung zwischen den beiden Gemeinschaften, die von politischer Trennung, ethnischen Vorurteilen und territorialen Streitigkeiten geprägt ist. Es besteht auch die Frage nach Eigentumsrechten und der Rückkehr von Flüchtlingen. Der Konflikt hat die wirtschaftliche Entwicklung und das Zusammenleben auf Zypern stark beeinflusst.

Trotz der Herausforderungen gibt es Hoffnung auf eine dauerhafte Lösung des Konflikts. Die jüngsten Bemühungen zur Wiederbelebung der Verhandlungen zwischen den Führern der beiden Gemeinschaften haben einen gewissen Fortschritt gezeigt. (Stand 2023)

ChatGPT


Man kann bei der Stadtbesichtigung von Nikosia nicht viel falsch machen. Alles Spannende befindet sich innerhalb des Rings der Stadtmauern. Allerdings spare ich mir die die Museen; mir ist der Sinn nach dem aktiven Leben der Stadt.

Die Küche von Zypern ist sehr gut. Es gibt viele Gerichte aus Griechenland und lokalen Wein. Auch das in der Stadt gebraute Bier ist nicht schlecht.


To Do’s in Nikosia (griechisch)

Besuch des Cyprus Museum

Besuch des Stadtmuseum

Schlendern entlang der Ledra Straße vom Solomos Platz bis zum Checkpoint (gratis)

Besuch der Panayia Phaneromenis Kirche (gratis)

Bummeln durch die Altstadt (gratis)

Bummeln entlang der alten Stadtmauer (gratis)




Die Stadt wirkt nicht gerade reich, heruntergekommen allerdings auch nicht. Auf der türkischen Seite sieht es in manchen Straßen dagegen schlimm aus.

Die Stadt ist eine Mischung aus Antike und Moderne. Der anhaltende Konflikt sorgt für eine Spannung, die aber eine gewisse Lebensfreude erzeugt. Das merke ich den jungen Menschen an, die ich auf der Straße treffe. Die Straßenkunst drückt diese Gefühle aus.

Es gibt nicht so viel für mich zu tun in dieser Stadt. Der Reiz für mich liegt dabei auf der Straße Leute kennenzulernen und zu fotografieren. Das setze ich im türkischen Teil fort.

Für mich ist es nach zwei Tagen Zeit abzureisen. Ich fahre mit dem Intercity Bus zurück nach Larnaca und zum Flughafen.

Die Straßenkunst ist ein visuelles zeugnis der Vergangenheit und Gegenwart der Stadt.


Straßenkunst

Die Straßenkunst in Nikosia auf der griechischen Seite ist geprägt von einer beeindruckenden Vielfalt an Stilen und Themen. Von abstrakten Werken bis hin zu realistischen Porträts, politischen Kommentaren und sozialen Anliegen deckt die Straßenkunst ein breites Spektrum künstlerischer Ausdrucksformen ab. Jeder Winkel der Stadt bietet neue Entdeckungen und überraschende Begegnungen mit den künstlerischen Werken.

Die Straßenkunst in Nikosia spiegelt auch die reiche Geschichte und Kultur der Stadt wider. Einige Murals erzählen Geschichten über die Teilung der Stadt und die sozio-politischen Herausforderungen, mit denen Zypern konfrontiert ist. Andere Werke ehren berühmte Persönlichkeiten oder stellen lokale Traditionen und Bräuche dar.



Intercity Busse

In jeder Stadt gibt es einen Bus Stopp, von dem regelmäßig Busse zu den anderen Städten abfahren. Von Larnaka nach Paphos gibt es (Stand 2023) drei Verbindungen morgens und drei Verbindungen nachmittags. Der Preis beträgt gerade einmal 7 Euro. Es gibt auch private Unternehmen, welche die Fahrt anbieten, aber viel teurer sind.

Intercity Bus, Kapnos Airport Shuttle

Vor Ort kann man seine Fahrt direkt beim Busfahrer bezahlen und in meiner Erfahrung auch nicht fürchten, keinen Platz mehr zu bekommen.

Alle Wege führen nach Nikosia. In die Hauptstadt und von ihr weg gehen die meisten Verbindungen, teilweise im 15-Minuten-Takt.


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