Tagebuch Eintrag

Unweit dem Hafen von Puerto Villamil gibt es eine Brücke, die tief in die Mangroven führt. Am Ende erreicht man eine Plattform, von der man in eine Lagune hinabsteigen und dort schnorcheln kann. Es kommt sehr darauf an, ob gerade Ebbe oder Flut ist, denn die Höhe des Wassers schwankt extrem und bei Ebbe holt man sich schnell blutige Wunden am schroffen Gestein.

Diese Lagune ist eine Oase für Tiere. In der Concha Perla finden sich alle Tiere, die man auch in den weiteren Expeditionen, wie den Tunneln, sehen möchte. Aber hier vor der Haustür. Direkt auf der Plattform sonnen sich die Seelöwen und die Leguane, die sich von Abenteurern nicht aus der Ruhe bringen lassen. Es geht soweit, dass man manchmal nicht ins Wasser kommt, wenn die Treppe von einem dicken Bullen blockiert wird.



In der Lagune gibt es viele weiße Korallen. Man muss aufpassen, dass man diese auch wirklich in Ruhe lässt. Bei Ebbe ist es gefährlich, denn man kommt den Tieren dabei schnell zu nahe. Zwischen den Korallen schwimmen zahlreiche bunte Fische.

Auch Kugelfische und Rochen lassen sich blicken und lassen sich unbeeindruckt aus der Nähe ansehen.



Es wird zu meinem täglichen Ritual in die Concha Perla zu gehen. Jeden Morgen, wenn Leon wieder schlafen geht, nehme ich meine Schnorchelsachen und wandere zur Lagune in den Mangroven. Von unserer Unterkunft bin ich zwanzig Minuten unterwegs.

Nicht jeden Tag bekomme ich ein neues Highlight vor die Augen.

An manchen Tagen lassen sich Schildkröten blicken. Wenn man eine sieht, dann gibt es auch andere. Wenn man keine sieht, dann ist auch keine da.

Auch die Schildkröten sind unbeeindruckt und lassen sich nicht dabei stören, wie sie Pflanzen von den Steinen abnagen.



Das Schöne ist die Vielfalt in der Lagune. Viele verschiedene Tiere lassen sich hier sehen. Fast immer sind Leguane und Seelöwen da. Es ist eine unglaubliche Freude, plötzlich einen Seelöwen neben sich schwimmen zu sehen. Manchmal kommen Mütter mit ihren Jungtieren, die besonders neugierig sind und versuchen herauszufinden, zu welcher Sorte Robben den ein Schnorchler gehört.

In anderen Momenten paddelt ein Leguan an der Wasseroberfläche entlang. Wie Godzilla auf dem Weg über den Pazifik, um eine beliebige amerikanische Hafenstadt in den Boden zu stampfen, schwingt das Reptil geschmeidig seinen Schwanz zur Fortbewegung.




An meinem letzten Tag in der Perle werde ich besonders für meine Ausdauer belohnt. Zwei Wochen sind wir auf Isabela und davon war ich an zehn Tagen in der Laguna schnorcheln. Vor und um die Weihnachtszeit war nicht viel los, aber um Neujahr sind unglaublich viele Ecuadorianer und US-Amerikaner auf die Inseln gekommen.

An diesem Tag ist es so voll wie nie. Auf der Plattform findet vor lauter Menschen kein Seelöwe mehr Platz. Ich drehe meine Runden, aber auch die Tiere im Wasser scheinen die Flucht ergriffen zu haben.

Dann finde ich an der tiefsten Stelle, an der es normalerweise nichts zu sehen gibt, einen Schwarm von sechs Adlerrochen, die stetig Runden drehen. Keiner der Touristen hat die Tiere bemerkt. Obwohl es voll ist habe ich diesen Moment ganz für mich alleine.



Die Seelöwen sind das Schönste in der Perle. Nirgends sonst konnte ich je so einfach mit großen Tieren schnorcheln. Die Tiere sind neugierig und verspielt.

Da das Wasser flach ist und es hier ein Labyrinth aus Lavagestein gibt, dass die Lagune vor den Wellen des Ozeans schützt, verschwinden die Robben auch nicht schnell in der Ferne.

Ich sauge jeden Moment hier bis zum Letzten in mich auf. Jede Begegnung mit einem großen Tier ist etwas Besonderes. Unsere Zeit auf Isabela geht zu Ende und wir setzen die Fahrt fort. Mit einem winzigen Fährboot, das wir schon auf der Fahrt hierher genutzt haben, geht es nach Santa Cruz, unserem letzten Aufenthaltsort auf den Galapagos-Inseln.



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