🇨🇺 Die Mystic des Santeria Voodoo



Tagebuch Eintrag

Wir nutzen die Chance uns von César durch diesen Teil von Havanna zu führen, in den sich sonst kein Tourist verirrt. Hier lebt Havanna, hier klopft das Herz Kubas. Es ist nicht elegant und bunt, aufgehübscht für fremde Besucher mit Geld. Hier sind die Straßen kaputt. Hier befinden sich der richtige Hafen und die Fabriken. Das hier ist das ehrliche Gesicht Kubas.

In einem dieser kleinen Häuser haben sich die Musiker des Buena Vista Social Clubs gefunden, wie es auch viele weitere solcher Häuser hier gibt, in denen sich einfache Leute treffen, um Musik zu machen, zu tanzen und ihre Sorgen zu vergessen.



Juana-Maria hat ein Haus in Althavanna, dem turbulenten Zentrum, und er eines in Regla, dem kleinsten der Stadtteile. Wir werden in die Häuser eingeladen und César bestellt für uns eine Pizza, indem er einmal über die Straße ruft. Sein Haus ist eine Baustelle. Juana-Maria erzählt mir, dass César schon 18 Jahre so wohnt, aber in der Zeit schon 10 Häuser für andere Frauen gebaut hat.

Beide haben Kinder aus anderen Beziehungen, und die meisten davon sind nach Miami ausgewandert. Bei den anderen Kubanern, die wir kennenlernen, ist es ähnlich. Wir wissen von keinem, der eine durchgehende Beziehung führte.



Stark vertreten findet man in Kuba die Santeria. Das ist eine kubanische Religion, in der Christentum mit afrikanischem Voodoo gemischt wurde und hinter den Heiligen die traditionellen Götter stehen, denen ebenso traditionell geopfert wird. Verehrt wird auch die Madonna, die hier als schwarze Frau mit weißem Kind dargestellt wird. Vor einer Kirche in Regla wollen mir zwei dicke bunt gekleidete Santeria Priesterinnen die Zukunft voraussagen.

Juana-Maria findet das super und drückt den Alten ein paar Münzen in für Hand, die dafür fröhlich die Linien meiner Hand auseinandernehmen. Sie sehen für mich ein gutes Leben mit einigen Frauen und einen Sohn. Das Erstaunliche ist: jetzt 6 Jahre nach der Reise, als ich diesen Bericht auf meiner Webseite veröffentliche, muss ich feststellen, dass alle Vorhersagen präzise wahr geworden sind.



Der letzte Tag ist gekommen. Wir fahren mit César noch nach Tropicoco, einem Strand in der Nähe Havannas.

Dort lassen wir es uns noch einmal in azurblauem warmem Wasser richtig gut gehen.



Mittags sind wir bei Juanna-Maria, César und seiner Schwester zum großen Abschiedsessen zuhause eingeladen. Die Frauen fahren ein riesiges Festmahl auf und César schenkt ordentlich Rum, Mojito und Bier aus, sodass wir vollgefressen und angetrunken zum Flughafen aufbrechen. Natürlich bricht auf der Rückfahrt noch der Auspuff des Ladas auseinander, aber laut dröhnend kommen wir trotzdem rechtzeitig an und das kubanische Paar winkt uns noch solange hinterher, bis wir hinter den Passkontrollen verschwunden sind…

Wir behalten Kuba und seine Menschen als absolut chaotisch und herzlich für immer in Erinnerung und hoffen bald wieder hierher zu kommen, um unsere Freunde zu besuchen.


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