Tagebuch Eintrag
Wir lassen die Magie des Dschungels hinter uns und stellen uns der bitteren Realität. Nahe der grenze zu Kolumbien geht uns Sicherheit vor, denn es gibt viele unschöne Geschichten über Drogenschmuggler in der Gegend, mit denen nicht zu Spaßen ist. Das höhere Polizei- und Militäraufgebot um Nueva Loja herum unterstreicht unseren Bedarf nach einem geschützten Platz zum Schlafen.
Wir werden bei der Feuerwehr der Stadt fündig. Dort dürfen wir uns neben den Einsatzfahrzeugen hinstellen. Am nächsten Morgen geht es dann zur Grenze.
Der Grenzübergang hätte sehr einfach sein können, wenn ich daran gedacht hätte vorher die Online Formulare auszufüllen. Das hatte ich auch schon gemacht – allerdings dann, als ich noch dachte, dass das Auto maximal eine Woche in Quito beim Mechaniker ist.
Danach sind alle Planungen für die Überquerung der Grenze in der Frustration untergegangen. Grenzen machen einfach keinen Spaß.
In aller Frühe standen wir schon an der Grenze, aber es wird bis nachmittags dauern, bis wir sie endlich überqueren.
Nicht die Formulare selbst sind das eigentliche Problem, sondern, dass wir gezwungen sind sie auszufüllen, obwohl die Internetverbindung dort so schlecht ist. So verbringen wir Stunden mit Webseiten, die wir immer wieder von Neuem ausfüllen müssen, sobald die Internetverbindung ist. An der Grenze lernen wir andere Reisende kennen. Ein Camper mit einer Familie mit zwei kleinen Kindern aus den Niederlanden und ein Paar mit einem Kind aus Frankreich reisen auch nach Kolumbien ein. Diese sind schon früher fertig und wir verabreden uns später auf der anderen Seite. Leider klappt das aber nicht.
Als wir endlich in Kolumbien sind steht das übliche Prozedere in einem neuen Land an. Eine neue SIM-Karte besorgen sowie Geld wechseln und neu abheben. Glücklicherweise ist das Benzin dort so günstig wie in Ecuador. Wir freuen uns sehr auf das neue Land und können es kaum erwarten, dort einzutauchen. Und als erstes lernen wir dort die Flusswelt von Putumayo kennen.