16.-20. August

Tagebuch Eintrag

Es zieht sich, bis wir endlich die Straße am Sakkyryr erreichen, die ins gleichnamige Dorf führt. Wir haben aber ein Problem all unsere Sachen nach Sakkyryr, das im Russischen Batagay-Alyta heißt, zu schleppen. Das sind immer noch fünf Kilometer. In dem Moment, als wir am Packen sind, kommt wieder ein monströser Ural vorbei und hält.

Es ist wie ein stählernes Ungeheuer, das alles platt walzt. Das Monstrum hält neben uns und ein rundlicher Mann im blauen Overall steigt aus. Er stellt sich als Viktor vor und ist einverstanden uns mitzunehmen. Wir wir unser Zeug auf seinen Laster bekommen ist aber unser Problem.

Das Boot ist noch aufgebaut und ausgerechnet sein Gefährt hat keine Ladefläche, sondern einen großen Tank. Ich klettere hinauf und nach einiger Inspektion habe ich einen Plan, wie das Boot zu transportieren ist. Uli hieft mir das Ding nach oben, ich drehe es umgekehrt auf die beiden Tankdeckel und Uli sichert es mit einem Seil. Unsere Rucksäcke packen wir an die Seite. Als ich diese sichern will meint Viktor, dass das hält. Er wird sogar sauer, als ich es trotzdem vorsichtigshalber befestigen möchte.

Wir quetschen uns mit unseren kleinen Sachen und seiner Katze auf den Beifahrersitz und die Fahrt beginnt. Mit laufendem Schweiß von der Stirn beobachte ich unser Gepäck im. Rückspiegel. Doch Viktor beschwichtigt das hält schon, das sage ich euch Es gibt zur Abfahrt jeweils einen Schluck aus seinem Flachmann – diesmal ein süßer Likör.

Während der Fahrt begleiten uns russische Schlager und Viktor erzählt uns, dass er in dem Laster wohnt. Ganz langsam fährt er uns ins Dorf.   Es regnet noch immer, als wir unsere Sachen im Zentrum abladen. Sofort werden wir von einer Gruppe Kindern entdeckt, die sich wie der Rest des Dorfes wundern, was diese zwei Typen mit dem knallroten Gummiboot inmitten ihres Ortes machen. Sie kommen herbei und beehren uns mit kleinen Motivaufklebern. Als sie sehen wie wir das Boot abpumpen wollen sie das auch tun und wechseln sich ab, während wir den restlichen Kram zusammen packen. Erst als das Boot gefaltet in der Tasche liegt sind die Kinder zufrieden und verabschieden sich von uns.  

Wir beschließen unser Zelt vor der Hütte aufzubauen, in der wir zuvor übernachten durften. Einfach Zugang dazu zu verschaffen wäre nicht angebracht. Konstantin antwortete uns auch nicht auf unsere Frage, wo wir zelten können. Wir sind zwar in der Zivilisation, aber hier haben wir plötzlich das Problem Wasser, Feuerholz und eine Toilette zu finden… Dinge, die in der Natur frei verfügbar sind.  

Als wir das Zelt fast fertig haben kommen aus der Baracke neben an, in der eine kleine Verwaltung sitzt, ein paar Frauen, die uns herein bitten und uns Tee anbieten. Als wir diesen dankbar ausgeschlürft haben lädt man uns in die Hütte ein, dass wir uns dort einrichten und übernachten dürfen. Damit sind unsere Probleme gelöst. Die Frauen räumen dort noch auf und bringen uns Tee, Kekse, rohen Fisch und einen elektrischen Herd. Wir sind mehr als glücklich über die Hilfe.  

Die kommenden Tage verbringen wir damit unsere Sachen zu trocknen und zu reparieren, unsere Flugtickets mit Hilfe der Damen umzutauschen, Gitarre zu spielen und am Fluss fischen zu gehen. Es ist eine sehr entspannte Zeit in der wir uns von den Strapazen der vorherigen Wochen erholen können.  

Wir erkunden den Ort und finden einige kleine Läden (Magasin) und eine Bäckerei, in der ein Ehepaar fröhlich vor dem Ofen lacht und jedem für ein paar Rubel ein Kastenbrot in die Hand drückt.  

Das Dorf ähnelt einer Epoche, in der die Zombieapokalypse bereits eingetreten ist. Die kleinen aus Holz gebauten Häuser stehen krumm und schief, es gibt Fußgängerwege aus kaputten Brettern und keine Spur von Asphalt auf dem Schotter, über den der Wind den Staub aufwirbelt. Es sind nicht viele Menschen auf den Straßen unterwegs. Die Zombies kommen alle Punkt fünf Uhr nachmittags aus ihren Löchern und wandern alle zu einem Punkt: dem örtlichen Schnapsladen. In und um den kleinen Laden ist plötzlich richtig etwas los und die geistlosen menschlichen Hüllen haben schon vor dem Erkämpfen neuen Alkohols eine tüchtige Wodkafahne.

Mit unserem hier gar nicht günstigen Wodka sind wir vor der Tür sofort Ziel von mittelschwachen Schnorrerzombies, die sich einen Schluck von uns erbetteln wollen. Wir überlegen uns Sicherheitsmaßnahmen für unsere Hütte vorzubereiten. Ich habe da noch ein Bären Abwehrsystem im Hinterkopf…

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