🇨🇭 Herbstliches Schweizer Paradies – mit dem Motorrad ins Valsertal


Tagebuch Eintrag

Der Ausflug durch das malerische Vorderrheintal hat sich definitiv gelohnt. Graubünden zeigt sich von seiner schönsten Seite. Von Disentis breche ich wieder nach Osten auf, aber diesmal auf der anderen Rheinseite. Hier führen nur kleine Straßen entlang.

Hinter Trun fahre ich den Berg hinauf und folge der kleinen Straße durch Obersaxen und Mundaun. Weniger Biker sind neben mir unterwegs. Die Luft riecht nach den Bergen, den Kräutern der Wiesen in der Sonne und dem herbstlichen Laub.


An meine Kölner Freunde: Gibt es hier schon eine „falsche Rheinseite“?




Die Dörfer sind allesamt sehr schön. Aber mal ehrlich: Wer wohnt hier? Arbeiten die Leute in der Nähe als Bauern oder was machen die? Es ist mir ein Rätsel. Ilanz ist nicht groß und nach Chur ist es ebenfalls ein Stück.

Bei Peiden wird die Straße überraschend zur Schotterstrecke. Sie windet sich in engen Serpentinen bergab, sodass ich noch etwas Anspruch bekomme.




Bei sehr wenig Verkehr fahre ich das Tal entlang. Zwischendurch wird das Tal sogar zur Schlucht und ich fahre einige Abschnitt durch offene Tunnel.



Dann erreiche ich endlich Vals. Als Kind war ich einmal hier in den Thermen. Früher sah alles größer aus. War das schon immer so klein und eng?

War das schon immer so klein und eng?

Hinter den Thermen wird es erst interessant, denn da liegt die kleine Altstadt. Die markante Holzbrücke führt mich über den Fluss, den Valser-Rhein. Dann stehe ich vor der Kirche auf dem Hauptplatz, mit den schönen Holzhöfen mit den alpinen Fensterläden und Geranien.




Ich habe keinen Plan. Ich fahre dahin, wohin mir in dem Moment der Sinn steht



Ich habe keinen Plan, wohin ich fahre. Eigentlich wollte ich noch einmal Vals sehen. Aber es ist so unglaublich schön und die Straße scheint noch ein bisschen weiter zu gehen. Also fahre ich weiter und möchte diese Fahrt an diesem schönen Ort auskosten, bis ich umkehren muss.

Also fahre ich weiter und weiter und das erwartete Schild „Weiterfahrt verbotenkommt nicht. Stattdessen verlasse ich das Dorf und fahre auf einer engen maroden Piste eine Schlucht entlang. Was hier wohl noch kommt?


Es ist so unglaublich schön, dass ich solange weiterfahre, bis es nicht mehr geht.



Als erstes kommt ein Tunnel mit einer Ampel. Oha, was ist das? Die Ampel zeigt rot, aber außer mir ist hier niemand. Die Ampel wird grün. Also gebe ich Gas und fahre in das Dunkel hinein.

Der Tunnel ist sehr eng und ins Gestein gehauen, ohne noch einmal versiegelt zu werden.

Die Beleuchtung ist schwach, die Strecke durch diese Röhre, in der ich den Motor meiner Maschine durch das Echo vielfach lauter höre, ist lang und ich bin hier alleine. Ein bisschen gruselig.



Und dann kommt doch endlich das Licht am Ende des Tunnels. Sobald ich draußen bin sehe ich auch, was mich hier noch erwartet: ein riesiger Staudamm! Auf der Karte erfahre ich, dass es sich um die Zervreila Staumauer handelt.

Also los, nichts wie hin! Auch wenn die Mauer nahe aussieht ist es noch eine weite Strecke bis dorthin, denn schnell kann ich nicht fahren. Die Straße ist voller Schlaglöcher.



Der Weg hat sich gelohnt. Der Blick auf den Zervreilasee ist unglaublich. Das Wasser ist türkis und die Herbstfarben bringen die Landschaft zum Leuchten. Ein Gemälde von Bob Ross könnte nicht schöner aussehen. Am Ende sehe ich das Zervreilahorn wie den Hort eines Drachen in die Höhe ragen. Ich stelle fest, dass hier alles mit „Zervreila“ benannt ist.

Es geht noch weiter auf der Karte, hinein ins Ungewisse. Nichts reizt mich mehr, als zu erkunden, was am Fuße des Drachenbergs liegt. Doch ich bin zu spät. Es ist beinahe 18 Uhr und ich will vor der vollkommenden Dunkelheit in meinem Nachtquartier sein. Das nächste Mal bin ich früher hier. Morgen breche ich mein Lager ab und überquere den Kunkelsspass nach Norden.


Ein Berg wie aus einem Fantasyfilm




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