Tagebuch Eintrag

Wohin reist man, wenn man im März noch kurz ins Warme will, um sein neues Kajak auszuprobieren? Möglichst weit weg. Es kann ja keiner ahnen, dass ausgerechnet zu der Zeit in Deutschland der Sommer ausbricht. Möglichst weit weg heißt dann auch noch weiter als die kanarischen Inseln – auf Fuerteventura gab es gerade einen Schneerekord.

Die Karibik bietet ein gutes Verhältnis aus Reisedauer und Wärme. Und zur als Pauschaltourismus verschriene „DomRep“ reist man aus eben diesem Grund auch sehr günstig. Aber es muss kein Pauschaltourismus sein; es gibt sehr viel Land und Kultur abseits der Hotelhochburgen.

Die Dominikanische Republik teilt sich eine Insel mit Haiti, das wir spätestens aus den Nachrichten gut kennen. Naturkatastrophen beuteln das Land und die Armut pro Kopf ist in kaum einem anderen Land höher. Viele Haitianer arbeiten hier in der Dominikanischen Republik illegal.

Ich lande in Puerto Plata im Norden der Insel und reise über ein paar Etappen bis in den Südosten, um von Punta Cana aus wieder zurückzufliegen.
Puerto Plata ist eine gute Basis, um sich auf das Leben in der Karibik einzustellen. Begleitet werde ich von Jessica.

Die Stadt ist nicht besonders groß und der Tourismus hält sich in Grenzen. Die Pauschalreisenden werden direkt in ihre All-inclusive Resorts gekarrt und am Ausgang bleiben nur noch wenige Einheimische und sehr wenige Individualreisende zurück. Wahrscheinlich deswegen denkt auch niemand daran so etwas wie einen Shuttlebus in die Stadt einzurichten.

Freundlicherweise sammelt uns die Dame unserer Unterkunft ein. Durch die Nacht und einen tropischen Regenschauer gelangen wir vom Flughafen in die Stadt.

„DomRep“ als Backpacker – ist das möglich?



Eigentlich sollte gerade Trockenzeit sein, doch der Platzregen, der in den nächsten Tagen sogar ganze Autos wegspült, zeugt von etwas anderem und durchkreuzt viele meiner Pläne. Meistens beginnt der Regen gegen 14 Uhr und hört bis Mitternacht nicht auf. Man muss sich mit seinen Aktivitäten also beeilen.

In Puerto Plata gibt es auf einem Berg einen kleinen Bruder des Christus Redender, den man aus Rio oder Lissabon kennt. Auch einen wunderschönen tropischen Park findet man dort. In Puerto Plata gibt einen winzigen hübschen Stadtkern, doch das war es schon.




Wie in den meisten Karibikstaaten findet man zwei Genussmittel besonders häufig: Rum und Tabak. Auch in der Dominikanische Republik wird davon viel und in guter Qualität produziert. Ich lasse mir nicht entgehen ausgiebig davon vor Ort zu kosten.

Die Destillerie von Brugal findet man am Rande der Stadt. Tabakmanufakturen findet man sogar im Stadtzentrum am großen Platz.

Die Kreolen sind freundlich und sprechen Touristen an. Sie sind aber nicht aufdringlich und akzeptieren, wenn man kein Interesse hat. Es sieht aber nicht so aus, als wenn hier viele Individualreisende durchkommen. Die Menschen scheinen sich auf Reisegruppen eingestellt zu haben.




Wir finden ein kreolisches Restaurant und sind neugierig darauf, was die einheimische Küche zu bieten hat. Was traditionell ist muss allerdings nicht immer gut sein. Was in meiner Schüssel aussieht wie Makkaroni sind alle Teile eines Tieres, die röhrenförmig sind. Speiseröhren, Gefäße, Arterien… mit Tomatensauce.

Nach ein paar Bissen dreht sich mir der Magen um und ich muss zugeben, dass dieses Gericht eine interessante Erfahrung, aber kein Genuss ist.

Ich erfahre, dass die Menschen früher dieses Gericht früher oft aßen, da die Kreolen als Sklaven der Weißen Reste bekamen. Warum die Menschen so ein Gericht aber fortbestehen lassen erschließt sich mir nicht.

Lokale Küche ist nicht zwangsläufig lecker



Mittags regnet es wieder in großen Strömen. Es will kein Ende nehmen und die Wassermassen sind erschreckend. In kürzester Zeit verwandeln sich die Straßen in reißende Flüsse und wir waten durch die Fluten.

Am nächsten Tag erfahren wir, dass drei Menschen bei dem Unwetter ums Leben kamen.





Mit einem Guagua geht es nach ein paar Tagen Las Terrenas, dem Einstiegspunkt auf die Samana-Halbinsel.

Dort verbringen wir die nächste Etappe an einem der schönsten Wasserfälle, den ich je sehen durfte, und hoffen auf besseres Wetter.


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