Tagebuch Eintrag

Seit 10 Stunden sind wir auf dem Lastwagen durch die pure Wildnis unterwegs. Wir erreichen das Lager der Rentiernomaden kurz nach Sonnenaufgang gegen sechs Uhr morgens.

Es sind nur wenige Zelte verstreut und eine kugelrunde Frau sowie ein Mann mit lederartiger Haut begrüßen uns und ihre Verwandten, die mit uns auf dem Heck des Urals saßen. Darunter sind auch Kinder, die nun scheinbar die Schulferien über wieder bei ihrer Familie sind.

Von den Rentieren ist nichts zu sehen. Die Leute erklären uns mit ein paar Brocken Russisch, Ewenisch sowie Händen und Füßen, dass die Herde in anderem Tal weidet. Dann laden uns die Nomaden in eine Jurte ein. Frühstück ist fertig. Es gibt Stücke von Pferdefleisch, Brot und Preiselbeermarmelade. Und natürlich Wodka.

Wir fragen die Nomaden, wie der Wasserstand in unserem Fluss Sobopol ist, aber sie können es uns nicht sagen.




„Da seid ihr ja! Frühstück ist fertig!“




Nach dem Frühstück gehen alle erst noch einmal schlafen. Wir nehmen wir unser Gepäck und schlagen unser Lager etwas abseits der Jurten auf.

Wir bauen Zelt auf und machen ebenfalls ein Nickerchen. Dann überlegen wir, wie wir weiter vorgehen.



Nicht weit von hier entsteht der Fluss Sobopol aus unzähligen Quellen der Berge. Wir müssen bis ans Ende des Tals gelangen, um das Flussbett zu erreichen.

Dort können wir endlich unser Kajak einsetzen . Bis dahin müssen wir noch ein paar Kilometer mit unserem Gepäck zurücklegen.



Unser Fluss entspringt am Ende des Tals



Nach einer Stunde kommt Konstantin zu uns und bietet uns Pferde für die Strecke zum Fluss an. Er hat nun die Information, dass der Fluss erst in zwanzig bis dreißig Kilometern befahrbar ist. Wir wundern uns, warum er uns das nicht vor einer Stunde gesagt hat.

Wir stimmen zu, ein Pferd zur Hilfe für das Gepäck anzunehmen, doch wir werden uns mit dem Preis nicht einig. Konstantin verlangt viel. Danach kommt einer der Nomaden zu uns und bietet uns Pferde zu einem noch teureren Preis. Wir bleiben stur, lehnen ab und schlafen weiter.  


Kurz vor unserem Abschied scheinen uns die Nomaden noch einmal Geld mit uns machen zu wollen



Nach etwas Ruhe beginnen wir uns selbst zu helfen. Aus kleinen Bäumen bauen wir uns einen Schlitten für das schwere Gepäck. Trotz unserer Konstruktion ist der Transport des schweren Sacks mit dem Boot und unseren Vorräten sehr mühsam. Aus der Ferne beobachten die Nomaden unser Treiben. Als wir fertig sind und uns nochmal verabschieden kommt einer der Ewenen plötzlich mit zwei Quads und einem daran befestigten Schlitten zu uns.

Ohne große Worte laden Konstantin und die Nomaden unsere Sachen auf den Schlitten. Plötzlich möchten ganz viele Leute aus dem Lager Fotos mit uns machen, bevor wir motorisiert nun zum Ende des Tals und zu einer der Quellen des Flusses Sobopol gelangen.



Nun möchten doch alle Fotos mit uns machen



Ein Opfer für die berge – Zigaretten, wodka und Whisky


An einem Platz vor der Schlucht des Flusses halten wir an, um ein Opfer für Berge darzubringen. „Tradition“. Wir verschütten etwas Whisky, während die anderen Zigaretten dalassen.  

Wir verschenken den Whisky als Dankeschön, stoßen damit aber alle noch einmal an. Nochmal bringen wir ein Opfer der und alle müssen Becher antippen, bevor getrunken wird.  

Wir sind erledigt von wenig Schlaf und der Tortur im LKW. Wir schlagen unser Zelt um die Ecke eines kleinen Wasserfalls auf, der eine Quelle des Sobopols repräsentiert. Konstantin und die anderen brechen mit ihren riesigen Gewehren zur Jagd auf und wir sind nun da, wo wir hin wollten – allein, weit weg von jeder Zivilisation im Herzen Sibiriens.

Morgen beginnt unsere Suche nach Wasser.





Schaut euch das ganze Video der Reise an!

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