🇷🇺 Die Rückkehr zu den ewenischen Nomaden und ihren Rentieren


Tagebuch Eintrag

Wir haben nur noch eine kleine Etappe durch das Flussbett bis zur Quelle vor uns. Wir müssen unser Gepäck diesmal selbst über den Pass tragen. Es ist sehr anstrengend, aber wir schaffen es. Erschöpft erreichen wir das Lager der Ewenen, die, wie angekündigt, zu uns entgegen gezogen sind.

Und dann sehen wir endlich Rentiere! Wir werden sofort auf die große Herde aus Rentieren aufmerksam, die auf der Ebene von Kindern getrieben wird.

Während ein paar Jungen, die nicht älter als zehn Jahre alt sind, um die Herde rennen und winken, reitet ein Mädchen von etwa vierzehn Jahren um die Herde herum und gibt den Kindern und den Tieren die Richtung vor. Wir erkennen das Mädchen. Sie war mit der ewenischen Familie auf der Ladefläche des Lastwagens, der uns hier zu den Nomaden gebracht hat.



Endlich sehen wir Rentiere!




Wir begrüßen die Leute und werden sofort aufgefordert in einem Zelt zu essen. Wir bauen unser Zelt auf und werden noch einmal zum Abendessen eingeladen. Die Kinder kommen dazu und ein Mütterchen in einem traditionellen Rock scheint den ganzen Tag nichts anderes zu tun als Essen zu kochen, das in dem Speisezelt bereit steht, falls jemand Hunger hat.

Es gibt Steinbock mit Nudeln; an die Kinder verschenken wir Gummibärchen, die wir für genauso solche Begegnungen mitgenommen haben. Die Kleinen toben mit Freuden mit uns.

Wir werden direkt zum Essen eingeladen!



Wir versuchen Kontakt zu Konstantin aufzubauen, der seltsamerweise nicht mehr antwortete. Die Kommunikation mit den Ewenen funktioniert schlecht. Da die Menschen selbst nur schlecht Russisch sprechen, hilft uns auch Google nicht.

Die Nomaden haben ihre eigene Sprache. Die wichtigsten Dinge können wir uns zumindest mit den Brocken Russisch und Händen und Füßen erklären.

Sie bieten uns wieder Pferde an und erklären, dass sie uns damit zu einem anderen Fluss bringen könnten, der Tara Sala. Diese führt nach Batagay-Alyta zurück und müsste noch genug Wasser führen. Aber stimmt das? Auch diese Information könnte schon veraltet sein, so schnell wie das Wasser ohne weitere Zufuhr von Schnee oder Regen versickert.



Nehmen wir mit Konstantin den teuren LKW oder gehen wir das Risiko ein mit Pferden einen Teil der Strecke zu reiten und den Rest des Weges zur nächsten Siedlung wieder aus eigener Kraft zu bewältigen?


Bevor wir uns hinlegen spiele ich noch in der polarnächtlichen Dämmerung auf der Gitarre und locke dabei wieder die Kinder an. Unser weiterer Weg ist ungewiss. Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als nach Batagay-Alyta zurückzukehren und von dort weiterzusehen. Vielleicht fliegen wir zur Lena und paddeln eine Strecke auf diesem riesigen Strom zu einer anderen Siedlung?

Es liegen noch 120 Kilometer zwischen uns und der nächsten Zivilisation in Batagay-Alyta. Wir beschließen zu schlafen und die Entscheidung am nächsten Morgen zu treffen.




In der Wildnis trägt jede Entscheidung schwere Konsequenzen nach sich



Die Nacht ist nach wie vor hell, aber ich finde wenig Schlaf. Hier draußen ziehen Entscheidungen schwere Konsequenzen nach sich. In der Wildnis bist du wirklich alleine. Wenn du dich verletzt bist du alleine. Jedes Risiko birgt eine Lebensgefahr in sich. Deshalb mussten wir beim Sobopol umkehren.

Aber so kann die Reise nicht enden. Wir wollen nicht einfach nur hier warten und den Lastwagen wie ein Taxi zurück nehmen. Wir werden das Angebot der Ewenen akzeptieren und die Pferde nehmen. Dann werden wir sehen, was uns die Tara Sala bietet.




Schaut euch das Video unserer ganzen Reise an!

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