Tagebuch Eintrag
Da haben wir uns all die Wochen mit dem Kajak im sibirischen Niemandsland herumgeschlagen und sind von der Wildnis verzottelt und verlaust – und dann kommen wir direkt ins Herz einer der größten Metropolen der Welt.
Ich handle am Flughafen mit ein paar dreisten Taxifahrern, bis ich einen Tarif habe, der mit gefällt, und lasse Uli und mich vom Flughafen direkt zum Roten Platz fahren.
Es ist auch hier unglaublich warm; 2018 wird nicht nur in Europa ein Rekordsommer sein.
Ich bin beeindruckt davon, wie riesig diese Stadt ist – fast 12 Millionen Menschen leben hier – und wie schön das Stadtzentrum ist. Außer den Bildern vom Kremlin und der Basilius-Kathedrale hatte ich eher Bilder im Kopf von heruntergekommenen Straßen und Plattenbauten. Diese bestimmen sicher zum Hauptteil nach wie vor das Stadtbild. Aus dem Flugzeug konnte man die enormen Ausmaße der Stadt und der galaktisch großen Plattenhäuser sehen.
Doch das Stadtzentrum strotzt vor Prunk.
Sollte es nicht Kalt und dunkel in Moskau sein?
Es scheint ein besonderer Tag zu sein und ein Fest auf dem Roten Platz stattzufinden. Eine Arena ist auf dem großen Gelände aufgebaut, auf welchem vor den Augen der Zuschauer Reiter auf ihren Pferden besondere Dressur zu den besten Klängen der finnischen Metal-Band Nightwish zum Besten geben.
Der Platz ist voller Stände, an denen es etwas zu kaufen gibt und wir quetschen uns mit dem Gepäck der Sibirienexpedition durch die Menge der schaulustigen Touristen.
Ich bin beeindruckt von den schönen Gebäuden. Die Hitze passt so wenig zum Bild von Moskau wie zu Sibirien. Es sollte schneien, grau sein und dunkel. Das Gegenteil ist der Fall.
Leider haben wir nur kurz Zeit. Der Anschlussflug nach Deutschland wartet auf uns. Das Abenteuer ist nun endgültig zu Ende und es wird Zeit, ein neues zu planen.