Tagebuch Eintrag
Vom Bad der Inkas fahren wir noch über die Höhen der ecuadorianischen Anden mit einer herrlichen Aussicht. Die Sonne färbt die Berge golden. In der kleinen Stadt Oña machen wir eine kurze Pause, um Leon für eine Hühnersuppe zu begeistern und um Obst zu kaufen.
Scheinbar bereitet man sich hier auf ein Fest vor. Es ist auch Samstag Abend. Ein guter Tag zum Feiern. Wenn man kein Baby hat.
Tag 6 ohne Panne
Während wir über die Berge fahren können wir nicht umhin den Atem anzuhalten. Es ist so still und friedlich und wir haben einen weiten Blick. Da es Samstag Abend ist fährt niemand durch die Gegend. Jeder ist zuhause oder in einem Ort, um zu feiern. Wir haben die Natur für uns.
An einem kleinen Bergsee halten wir an, um in die Ferne zu schauen und Fotos zu machen. Ecuador gefällt uns.
Abends finden wir einen Platz nahe dem Fluss Leon. Ja, der Fluss heißt auch Leon und unser Leon ist so darüber erfreut, dass er zu Saras großem Verdruss gar nicht schlafen gehen will. Dort ist auch ein eine ecuadorianische Familie, die Geburtstag feiert. Ich werde spontan zu einem Bier eingeladen, erhalte tolle Tipps für die Reise und mache Selfies mit den Leuten.
Dann muss ich aber zurück zum familiären Chaos und Sara helfen den kleinen Löwen zum Schlafen zu bringen, während auch die Familie mit Einsetzen des Sonnenuntergangs ihre Sachen packt und uns mit der Natur der Anden alleine lässt.
Nachts kommen hin und wieder Autos zu dem Platz, der den Einwohnern sehr bekannt zu sein scheint, aber niemand belästigt uns. Saras Nacht ist trotzdem hart. Wie viele Nächte zuvor lässt ihr Leon keine Ruhe und weckt sie jede Stunde, um nur eine Kleinigkeit zu trinken. Und das, obwohl er am Tag gut trinkt bei den warmen Temperaturen. Dafür geht Sara auf dem Zahnfleisch und ohne Schlaf macht alles keinen Spaß. Die Fotos unserer Reise sind schön und wir haben Freude daran, wie unser kleiner Junge mit uns zusammen diese auch für uns neue Welt entdeckt.
Aber es ist sehr, sehr anstrengend und einer der größten Antriebe für uns weiter zu machen ist das Wissen, dass es mit dem Kind zuhause ebenfalls anstrengend wäre, aber weniger zu entdecken gibt. Mir gefällt das Vanlife sehr, aber die Kombination mit einem Baby ist hart. Schon zuhause hatte ich das Gefühl, dass mein Kopf einem Computer gleicht, auf dem man alle Programme gleichzeitig gestartet hat und die ganze Maschine nur noch sehr schwerfällig funktioniert.
Vielleicht hilft ja Alkohol. Morgen fahren wir zu einer Tequila-Destillerie, die auf dem Berg liegt.