Tagebuch Eintrag
Es ist viel Zeit bei der zufälligen Begegnung mit den Walen am Strand vergangen. Es ist zu spät, um, wie geplant, noch das Städtchen Ático zu erreichen, also suchen wir uns einen Platz in der Nähe. Den finden wir im nächsten grünen Tal entlang eines Flusses, der aus den Bergen kommend eine Oase schafft.
Hier gibt es allerdings keine Stadt, sondern nur eine kleine Siedlung. Wir sehen nur weite bewachsene Dünen und einen riesigen, leeren Strand.
Während die meisten Strände trotz ihrer Einsamkeit meistens viel Müll haben ist es hier sauber. Die Sonne geht unter und taucht den Strand und die Sandsteinklippen golden. Die Gischt der hohen Wellen leuchtet im warmen Licht. Wir sind hier alleine. Es ist ein Traum von einem Strand am Rande der Panamericana.
Ich sauge jeden Moment ein, den die Sonne noch scheint. Mit der Drohne nehme ich atemberaubende Bilder auf. Der Abend hier zählt zu den Schönsten Momenten unserer Reise.
Leons Begeisterung dafür am Steuer zu sitzen nimmt auch nicht ab, wenn er schon bettfertig im Schlafanzug ist. Er spielt noch lange am Lenkrad, bis Sara ihn endlich in den Schlaf wiegen kann. Es wäre schön gewesen, wenn wir den Abend gemeinsam verbracht hätten.
Als die Sonne untergeht sitze ich noch auf dem Campingstuhl und habe ein Bier in der Hand. Ein Jahr. Ein Jahr ist es jetzt her, dass mein Sohn zur Welt gekommen ist. In ein paar Stunden. Morgen ist Leons erster Geburtstag.
Und dann ist der Morgen da. Wir hatten den vergangen Tag Sonne, doch der Himmel ist wieder zugezogen. Das macht uns nichts aus und wir begrüßen das neue Lebensjahr unseres kleinen Sohnes Leon. Nach dem Frühstück erkunden wir nochmal den Strand und werden belohnt.
Ein einzelner Seelöwe ruht sich am Strand aus. Ein großes Tier. Und später werden tausende rote Gespensterkrabben aktiv und wuseln über den Strand. Sara macht sich einen Spaß daraus mit Leon hinter den flinken Schalentieren herzujagen.
Schönen 1sten Geburtstag, Leon!