Tagebuch Eintrag
Das Auto bleibt bei der Fahrt aus Lima heraus heil, neue Probleme kommen trotzdem. Bei einer der häufigen Polizeikontrollen merke ich, dass die Zulassung für das Auto weg ist. Die kleine Scheckkarte muss irgendwann die letzten Tage aus der Tasche gerutscht sein. Und weg.
Die will der Polizist zum Glück nicht sehen und wir können weiter. Trotzdem müssen wir jetzt sehen, wir wir an eine neue kommen, um die Grenze nach Ecuador überqueren zu können.
Tag 4 ohne Panne
Der Tag verläuft monoton. Das Wetter ist trübe und wir machen hunderte Kilometer auf der wenig romantischen Panamericana. Die karge Landschaft fliegt nur an uns vorbei. Mittlerweile ist der Highway mehrspurig und Lastwagen donnern in alle Richtungen.
Wir müssen es inzwischen feiern, wenn wir einen Tag ohne eine Panne mit dem Auto haben. Ich stelle trotzdem einen neuen Schaden am Auto fest. Die zusätzlichen Frontleuchten müssen die letzten Stunden geleuchtet haben und durch die Hitze der Lampen sind die Plastikhüllen geschmolzen. Immerhin hatte Leon Spaß auf dem Fahrersitz.
Am Nachmittag machen wir Halt an einer Unterkunft für Lastwagenfahrer. Die Gegend gilt als nicht sehr sicher. In der IOverlader-App berichten viele Reisende von bewaffneten Überfällen auf ihre Camping-Wägen. Daher suchen wir uns einen Platz mit Licht und Sicherheitskraft. Der Ort ist sicher, aber sehr laut. Ab sieben Uhr abends kommt ein schwerer Lastwagen nach dem anderen und richtet sich ein. Doch auch mitten in der Nacht kommen und gehen Lastwagen mit großem Getöse.
Tag 5 ohne Panne
Wirklich viel Schlaf kommt in der Nacht nicht zusammen, aber dafür war es sicher. Aus dem kleinen Restaurant bekomme ich von einem hoch motivierten alten Mann Kaffee und Tee.
Endlich wird die Toilette wieder aufgeschlossen, auf die wir die ganze Nacht gewartet haben.
Wir fahren die Panamericana weiter. Entweder geht es durch eine Landschaft aus Dünen, eine Wüste aus Geröll oder eine hässliche Stadt, die wie die letzte Zuflucht von Zivilisation nach einem Atomkrieg aussieht. Zumindest wird es teilweise grüner. Wir sehen einige Reisfelder und Zuckerrohrplantagen.
Die kommenden Nächte übernachten wir an weiteren Trucker-Treffs oder Tankstellen. Während die Strecke durchgängig sehr triste ist sorgt der kleine Ort Tortugas an der Küste für einen Lichtblick.