Tagebuch Eintrag
Wir erreichen Joinville am späten Nachmittag. Die Stadt ist bekannt für seine riesige deutsche und italienische Gemeinde. An der Supermarktkasse lerne ich eine junge Dame namens „Julia Brand“ kennen, die sich darüber freut, dass ihr Name so deutsch klingt.
Hier bleiben wir ein paar Nächte und sehen uns die kleine Stadt an.
In dieser Region ließen sich einst viele Kolonisten aus Deutschland nieder.
Wir lassen es ruhig angehen und verbringen einen großen Teil des Tages im Pool des Hauses, bis Saras beste Freundin Shima ankommt und es ein herzliches Hallo gibt. Sie wird uns den Rest der Reise begleiten. Nachmittags gehen wir in die Innenstadt. Da es Sonntag ist wirkt die Stadt wie leergefegt.
Wir finden ein einziges Café, das offen ist und viel Auswahl hat. Wir verbringen dort den verregneten Nachmittag und futtern uns durch die ganze Karte, während Leon selig in der Kinderecke spielt. Auch viele Brasilianer verbringen ihren Sonntag gemütlich hier, statt in der Kirche.
Die Geschichte von Joinville
Joinville wurde 1851 als Colônia Dona Francisca gegründet und später zu Ehren von François d’Orléans, prince de Joinville, umbenannt. Die Stadt ist stark von deutschen Einwanderern geprägt, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts in die Region kamen. Diese Siedler brachten ihre Sprache, Kultur und Handwerkskunst mit und hinterließen tiefe Spuren in der lokalen Gesellschaft. Noch heute gibt es in Joinville deutsche Kulturvereine, die sich mit der Geschichte und Pflege der deutschen Traditionen beschäftigen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Deutsche Kulturverein Joinville, der sich sowohl mit der historischen Einwanderung als auch mit aktuellen kulturellen Veranstaltungen befasst. Die deutsche Einwanderung gilt als ein Musterbeispiel für gelungene Integration, von der sowohl die Einwanderer als auch die brasilianische Gesellschaft profitierten.
In Joinville sehen wir vom Einfluss der deutschen Einwanderer. Es gibt sogar Fachwerkhäuser in der Innenstadt. Nicht weit von hier findet sogar das zweitgrößte Oktoberfest der Welt (nach München) statt.
Nach Blumenau, dem Ort des deutschen Volksfestes in Brasiliens kommen wir auch noch, doch zuerst geht es nochmal ans Meer. Dafür fahren wir nach Bombinhas.
