Tagebuch Eintrag

Von unserem Heimatort im Schwarzwald führen uns mehrere Etappen an unser Ziel Asuncíon. Dort steht noch immer unser treuer Dusty, der uns bereits im Jahr 2022 für acht Monate durch Südamerika gebracht hat. Bis zu unserer Rückkehr hat Esteban auf den Wagen aufgepasst. Unser Freund holt uns auch direkt mit seiner Tochter am Flughafen mit unserem Reisebus ab.

Wir sind wieder da! Das Gefühl ist verrückt



Wir haben uns wieder eine Unterkunft für ein paar Tage besorgt. Erst einmal müssen wir uns akklimatisieren. In Asunción herrschen 40 Grad Hitze.

Außerdem müssen wir Vorräte für die Reise besorgen und den Wagen vorbereiten, bevor wir losfahren.



Vom europäischen Winter im Februar zu 40 Grad Hitze

In Asunción haben wir damals drei Wochen verbracht. Wir haben die Stadt also sehr gut kennengelernt und noch gut im Gedächtnis.

Leon ist begeistert von Dusty. Ob er den Wagen nur von den Fotos wiedererkennt oder sich tatsächlich erinnert werde ich nie wissen.


Leon freut sich sehr über das Wiedersehen mit Dusty – kann er sich wirklich erinnern?


Es ist herrlich wieder richtige tropische Früchte zu essen. Auch die Hitze ist (zumindest abends) angenehm. Zuhause herrschen im Februar tiefe Temperaturen.

Wie im Schlaraffenland kosten wir uns direkt durch die Speisen und Getränke, die wir lange vermisst haben.



Wir brauchen bis zur Abfahrt, bis wir uns entscheiden, ob wir nach Argentinien oder Brasilien fahren. Die Entscheidung fällt uns nicht leicht. Sara möchte diesmal gerne auf direktem Weg ans Meer und die Strände. Dafür müssen wir direkt nach Osten an die Atlantikküste Brasiliens. Andererseits möchten wir gerne etwas Neues sehen und in Argentinien waren wir noch nicht.

Der Norden Argentiniens hat nicht viel zu bieten, aber im Westen, um die Stadt Salta und San Miguel de Tucumán herum, ist die Landschaft des Gebirges sehr schön. Aber auch dafür müssen wir so lange fahren, wie es dauert, um an den Ozean zu kommen.

Fahren wir nach Argentinien oder Brasilien?



Erst Bei der Ausfahrt aus Asuncíon entscheiden wir uns für den Weg nach Brasilien

Um nach Brasilien und seine Küste zu kommen müssen wir nach Osten fahren. Eine schnurgerade und eintönige Fahrt bringt uns letztendlich nach Ciudad del Este. Die Strecke kennen wir auch schon vom letzten Mal. Es gibt keine Alternative. Unterwegs machen wir halt, um Mittag zu essen, eine Pause für Eis zu machen oder uns einfach die Füße zu vertreten. Leon macht es erstaunlich gut mit und ist glücklich neben mir auf dem Vordersitz.

Richtung „Alemania“?!

Google zeigt mir in der Navi-App, dass wir nach „Alemania„, also Deutschland fahren. Damit meint das Navi allerdings einen Ort, nicht das Land. Dieser Abschnitt Südamerikas ist voller deutscher Kolonien.

Abends erreichen wir die Stadt und folgen etwas dem Rio Paraná nordwärts, wo wir bei einer Rinderfarm einen schönen Platz zum übernachten finden. Wir dürfen den privaten Grillplatz nutzen mit all seinen Annehmlichkeiten. Leider haben wir weder Kohle, noch Grillgut, noch Zeit, denn Leon muss schlafen und wir sehen Blitze am Horizont.



In der Nacht setzt dann auch ein heftiges Gewitter ein und wir hoffen, keinen Ast oder Baum oder Blitz auf das Auto zu bekommen.

Die Bäume winden sich und zumindest kleine Äste machen sich klappernd auf dem Auto bemerkbar. Doch alles geht gut.



Der nächste Morgen begrüßt uns mit herrlichem Sonnenschein, aber um uns herum sieht es aus, als hätte ein Krieg stattgefunden.

Viele Äste liegen verstreut umher und die romantische Hollywoodschaukel ist umgefallen.



Der nächste Tag ist zum Vergessen. Zu erst einmal funktioniert die Wasserpumpe nicht. Ich finde heraus, dass der Schlauch herausgerutscht ist. Darum muss sich Sara kümmern, weil ich einfach zu groß bin, um dort heranzukommen.

Als ich den Wagen starten will passiert – nichts! Die Batterie ist tot. Aber warum? Ich habe kein Licht angelassen.



Ich muss Hilfe bei den Landwirten holen. Schnell findet sich einer mit einem Truck, der mir Starthilfe gibt. Der Mann will auch kein Geld für die Hilfe.

In Paraguay hilft man sich gegenseitig“ sagt er auf Spanisch und lächelt mich an.

Nun kann ich den Wagen starten und durch das offene Tor die Farm verlassen. Aber der Regen hat den Boden so aufgeweicht, dass ich mit dem Auto rutsche und dabei das Holztor beschädige.

Oh Mann, auch das noch! Jetzt nimmt der Mann doch mein Geld und meine Entschuldigungen an und lächelt auch nicht mehr.

Der wird sich das nächste Mal genau überlegen, ob er nochmal Leute hier übernachten lässt.

Schlauch kaputt, Batterie leer und Tor kaputt gemacht – was für ein Morgen!



Wir brauchen Stunden an der Grenze, denn der Stau zieht sich bis weit aus der Stadt hinaus. Vor der Migración von Paraguay lässt uns die Batterie schon wieder hängen. Direkt im dichtesten Gedränge aus Taxis und Leuten, die hinüber nach Brasilien wollen. Zahlreiche Menschen sehen unsere Misere und wollen „helfen“. Tatsächlich finden wir zwei Autos, die uns allerdings vergeblich mit einer Überbrückung helfen. Trotz minutenlangem Laden springt Dusty nicht an.

Heute morgen klappte es noch. Mittlerweile ist schon Nachmittag und es ist sehr heiß. Ein Typ kommt auf seinem Roller und bietet an, die Batterie woanders zu laden. Ich komme mit, aber bei einem Blick auf die alte Batterie entscheide dann doch, gleich eine neue zu kaufen. Obwohl diese gerade einmal drei Jahre ist sieht sie aus, als hätte man sie aus einem alten Traktor aus der Scheune entfernt. Sie war neu, als wir vor drei Jahren zur ersten Südamerikareise aufbrachen.



Immerhin, sie funktioniert und der Wagen springt an. Aber nun kommen alle angerannt, die irgendwie an der Hilfe beteiligt waren, und wollen Geld. Der Mann mit dem Roller gibt sich mit zehn Dollar nicht zufrieden, der nächste hält ebenfalls die Hand auf und beschwert sich über die fünf Dollar, die er jetzt dafür bekam, dass er auf das Auto aufgepasst hat.

Als ich die Leute endlich los bin können wir über die „Brücke der Freundschaft“ nach Brasilien fahren, um dort ebenfalls ein paar Stunden in den Schlangen für die Stempel im Pass und diesmal wirklich ein Aduana für das Auto zu bekommen. Endlich sind wir in Brasilien.



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