Tagebuch Eintrag
Von Latacunga fahren wir dem Vulkan entgegen, der heute morgen erst ausgebrochen ist und eine zwei Kilometer hohe Gaswolke präsentiert. Es ist ein spektakulärer Anblick. Am zahlreichen Bauernhöfen vorbei fahren wir stetig höher, bis wir am offiziellen Eingang des gleichnamigen Nationalparks ankommen.
Dahinter beginnt die Wildnis. Eine Spur von Kanada. Einfach nur Wälder und der aufragende Berg in den Wolken ohne ein Zeichen von Bebauung, von der Straße abgesehen.
Tag 10 ohne Panne
Wir haben nicht nur den Cotopaxi vor uns, sondern auch den kleineren Ruminahui links von uns. Diesen Vulkan umrunden wir heute.
Dafür müssen wir in den Nationalpark hineinfahren.
Es gibt ein modernes Eingangstor zum Park – zumindest auf der Südseite. Wir müssen uns nur registrieren. Der Eintritt ist frei.
Nach ein paar Kilometern erreichen wir einen flachen See auf einer Höhe von 3900 Metern, die Laguna de Limpiopungo. Viele Vögel soll es hier geben.
Ein paar Blässhühner, Möwen und Stare sehen wir auch, aber wirklich beeindruckend sind die nicht. Aber die Weite ist es, die Natur in den Bergen.
Nach dem Nationalpark entscheiden wir uns spontan, der „Vulkanroute“ weiter zu folgen. Die Alternative wäre gewesen wieder zum Highway zurückzukehren. Uns ist die abgelegene Piste zu Füßen der Vulkane lieber, obwohl das Wetter schlecht geworden ist und Gewitter aufziehen.
Von denen lassen wir uns aber nicht beeindrucken. Wir übernachten zwischen ganzen vier Vulkanen!
Von unserem Nachtlager am Rande einer Schlucht blicken wir auf den Pasachoa, den Cotopaxi, den Sincholagua und den Ruminahui. Durch die Schlucht strömt ein Bach, der dann an den Cascadas de Fuego in die Tiefe stürzt.
Eine Bauernfamilie betreibt hier eine kleine Berghütte und Sara kann nicht genug von der selbstgemachten Eiscreme bekommen.
Die Nacht verbringen wir zwischen den Vulkanen, dem Wasserfall und zahlreichen Kälbern, die neben unserem Wagen grasen.
Am Morgen hat der Regen aufgehört.
Kurz können wir den Cotopaxi und den Sincholagua in ihrer vollen Pracht bei Sonnenaufgang betrachten, bevor sich kurz darauf wieder Wolken vor die Kratergipfel schieben.
Wir folgen der Vulkanroute noch 46 Kilometer und kommen noch an einigen Wasserfällen vorbei, den Condor Machay Cascadas und dem Cascada Las Gemelas.
Diese Straße ist klein und so kaputt, dass unser Vierradantrieb wieder etwas zu tun bekommt.
An einem Vorderrad höre ich auch inzwischen ein verdächtiges metallisches Klappern. Es wird Zeit, dass sich ein qualifizierter Mechaniker mal wieder den Wagen ansieht. Und das Timing ist gut. Gegen Mittag erreichen wir Quito, die Hauptstadt Ecuadors.