Nun bin ich den ganzen Morgen durch die Weinberge und Kastanienwälder des Tessin gefahren und habe diese Strecke unglaublich genossen. Vor mir liegt nun Bellinzona.

Auf den Straßen herrscht viel Verkehr. Ich schlängle mich in die Innenstadt und stelle den Tiger direkt unter der großen Festung Castelgrande ab.

Ich stelle die Maschine an den Rand eines Parks in der Altstadt und hoffe das Beste. Bei den Schweizern bin ich mir nicht sicher, ob die nicht doch drakonische Maßnahmen bei dreist geparkten Motorrädern durchsetzen.

Ich lasse meine Jacke auch gleich dabei und gehe mit leichtem Gepäck durch die Stadt.

Obwohl der Verkehr um die Stadt herum dicht ist befinden sich in der Innenstadt nicht viele Menschen. Die Kinder einer Schulklasse beobachten mich mit einer gewissen Begeisterung.

In der Stadt hängen die Flaggen aller Schweizer Kantone.

Ich fühle mich direkt wohl in der Stadt. Es ist sauber und mediterran. Die Architektur ist gleich ganz anders, als noch in der deutschsprachigen Schweiz.

Es fühlt sich an, als wäre schon in Italien und wundere mich über die Schweizer Fahnen.

Die Stadt lädt dazu ein sich in den verwinkelten Gassen zu verlieren. Über ein paar Abbiegungen lande ich auf dem Hügel der Festung und habe einen schönen Ausblick über die Dächer der Stadt und eine andere Festung gegenüber, dem Castelli de Bellinzona. Und selbst mitten in der Stadt finde ich Kastanienbäume mit vollen Ästen.

So schön die Stadt auch ist, ich merke eine Hektik im Verkehr um die Stadt herum, die mich ruhelos lässt. Ich will weiter fahren und einen ruhigeren Ort finden.

Zunächst werde ich allerdings in Lugano Halt machen. Dass es dort ruhig ist wage ich mir nicht einzubilden. Aber auch diese Stadt hat den Ruf eine wahre Perle zu sein.