Tagebuch Eintrag
Der Grenzübergang gestaltet sich auch nach der erfolgreichen Ausreise aus Georgien sehr kompliziert. Zuerst fahren wir lang im Zickzack, bis wir an den armenischen Posten kommen. Dort müssen wir das Auto stehen lassen und uns dafür in einem Haus voller gelangweilter rauchender Beamter neue, armenischen Dokumente für den Wagen ausstellen lassen.
Im Büro schwirren trotz der enormen Luftverschmutzung eine beeindruckende Menge an Fliegen. Unsere Pässe werden ebenfalls sehr kritisch geprüft.
Wir dürfen mit dem Wagen dann eine Schranke passieren und… müssen wieder in einer Baracke Dokumente für eine unsinnige armenische Versicherung ausstellen lassen.
Der Abend naht und wir fahren durch eine ziemlich öde Landschaft. Wir übernachten auf einem Feld und folgen der Autobahn entlang der weiterhin öden Landschaft nach Süden. Wir halten am Stand eines Bauern, der seine Früchte verkauft. Im Reiseführer las ich, dass Armenien das Land der Aprikosen sei. Also müssen wir auch welche essen.
Als Uli und ich uns eine Hand voll Aprikosen aussuchen scheint der Bauer erstaunt darüber zu sein, dass wir nur so wenige nehmen. Er lacht und schenkt uns die Früchte einfach. Wir sind gerührt.
Bei der nächsten Gelegenheit halten wir an einem hässlichen Café am Straßenrand, essen scharfen Börek und trinken türkischen Kaffee und Ayran.
Wir durchqueren sehr schnell die Hauptstadt Jerewan. Sie ist dreckig und der Verkehr ist erdrückend. Es gefällt uns nicht. Wir fahren weiter und besuchen eine Kirche, die direkt and den Klippen liegt. Besonders für Armenien sind die Kreuzsteine – große rechteckige unglaublich schön verzierte Steintafeln. Diese dienen zur Zierde von Särgen und Gräbern, finden sich in Kirchen, aber auch am Straßenrand.
Viele Kirchen und Stätten in Armenien sind uralt. Das Land ist die erste christliche Nation der Erde.
Mindestens genauso viel Aufmerksamkeit wie der Kirche, die am Abgrund der Schlucht liegt, widmet Uli dem Mann, der um die Ecke an seinem UAZ bastelt.