Tagebuch Eintrag
Es ist schon spät, als wir vom schönen Vorzeigedorf Gach (Qax) aus den Weg zurück antreten. Wir sind sehr weit im Westen. Von hier aus gibt es keine Möglichkeit über das Gebirge hinweg in den Nordosten Aserbaidschans zu gelangen. Das Gebirge ist zu hoch.
Daher müssen wir der Straße wieder nach Osten folgen, um eine Passage durch die Berge zu finden, um nicht ganz bis nach Baku zurückkehren zu müssen.
Wir haben eine lange Fahrt zurück vor uns



Es ist eine lange Fahrt und wir beschließen in der Stadt Gabala (Qəbələ) zu übernachten. Online finden wir eine riesige Villa mit Pool für einen lächerlichen Preis. Es ist zwar zu kalt für den Pool, aber das Haus ist einfach riesig. Jeder von uns kann gleich sein eigenes Stockwerk haben.
In der Stadt finden wir ebenfalls ein gutes Restaurant, in dem wir fürstlich essen.
Wir haben schon schlechter geschlafen.
Es scheint in Aserbaidschan üblich zu sein, eine eigene Kabine zu bekommen. Etwas seltsam ist schon „weggesperrt“ zu werden.
Hier gibt es Seilbahnen! Das ist die Gelegenheit endlich mal Bergluft zu schnuppern






Auf der Karte sehe ich, dass es hier Seilbahnen auf auf den Berg Tufandağ gibt. Das ist die Gelegenheit endlich mal Bergluft zu schnuppern und vielleicht sogar etwas zu laufen oder sogar Fernsicht zu haben.
Erstmal ist die Aussicht nicht vielversprechend. Wir fahren durch Quabala in die Berge hinein und finden bei einem Hotel die Talstation. Es ist bedeckt, aber wir sind trotzdem enthusiastisch.
Der Tufandağ ist der höchste Berg Aserbaidschans!



Die Aussicht ist unglaublich!
Unser Enthusiasmus wird auch direkt belohnt. Wir durchbrechen die Wolkendecke und kommen über die Wolkengrenze hinaus. Es ist nicht nur sonnig, sondern auch sehr warm.
Wir haben uns so dick angezogen, dass wir auch in einem Schneesturm zurechtkämen. Doch jetzt müssen wir die Sachen ablegen, um keinen Hitzeschlag zu bekommen.
Wir sind die ersten auf dem Berg und haben den ganzen Spielpatz und die fantastische Aussicht für uns. Wir würden gerne von dieser Bergspitze auf die nächste laufen, aber man sagt uns der Weg sei gesperrt.
Der Weg nach unten zur Talstation sieht auch nicht spannend aus. Nur wenige Meter unter uns beginnt eine dicke Nebelwand.


Dieser Ort zählt zu den beliebtesten Skigebieten des Landes. Wir sehen die Schneekanonen und die Skipiste, die im Slalom nach unten führt und heute in den Wolken verschwindet.
Die Höhe auf diesem Resort beträgt 1.920 Meter. Damit sind wir noch immer am „Fuß des höchsten Berges Aserbaidschans„. Die Spitze des Tufandağ liegt auf 4.191 Metern!





Nachdem wir einige Fotos gemacht und das Plateau abgelaufen sind ist es mit der Einsamkeit der Idylle auch schon zuende. Eine große Reisegruppe aus Indien schwärmt über den Berg hinweg. Wo kommen die denn her? Was bringt Inder dazu in Scharen durch Aserbaidschan zu reisen?
Für uns ist es das Signal zum Aufbruch. Für das letzte Bild auf einer Plattform müssen wir nun richtig lange Anstehen. Wandern können wir auch nicht. Wir nehmen die Bahn nach unten, zurück in den Nebel, und suchen wieder die Einsamkeit auf einer abenteuerlichen Piste durch die Berge!




