Tagebuch Eintrag
Meine Tage in Tengeru sind vorbei und damit unsere Zeit mit Shangwe, die sich so fürsorglich um uns gekümmert hat. Morgens holt uns das Expeditionsfahrzeug ab und wir fahren Richtung Tarangire Nationalpark.
Das große Auto steht uns mit seinem Fahrer komplett zur Verfügung. Wir haben sogar unseren eigenen Koch, der uns nach dem ersten Abend auch noch begleitet.
In Tengeru und in Arusha sahen wir bereits die ersten Massai. Nun sind wir auf dem Weg zum Tarangire Nationalpark. Das Land der Massai ist riesig. Die Stämme sind über ganz Tansania und Kenia verstreut. Auch in Tarangire und Serengeti Nationalparks sind sie anzutreffen.
Von der Straße aus können wir unterwegs viele Massai sehen, deren Leben im krassen Kontrast zu unserem Luxus steht. Die Menschen tragen farbige Decken um den Körper und kümmern sich um Kühe oder Ziegen.
An einem Wasserloch kommen Massai mit ihren Herden zusammen. Es ist Trockenzeit und es gibt nicht viele Wasserquellen.
Die Massai schauen uns grimmig an. Kinder rufen uns fordernd zu, dass wir ihnen Geld geben sollen.
Der Tag im Tangarire Nationalpark ist unvergessen noch in unseren Köpfen. Wir brechen morgens danach auf eine lange Fahrt nach Norden auf, um den Natronsee zu erreichen. Dafür fahren wir für viele Stunden eine holprigen Piste durch das Land der Massai.
Mir fallen die Dörfer der Massai auf. Dabei handelt es sich immer um wenige, kreisrunde Hütten aus Stroh und Lehm. Jedes Dorf ist von stacheligen Büschen umgeben. Manchmal liegen einige dieser winzigen Dörfer unmittelbar nebeneinander.
Wir sehen viele Massai auf dem Weg. Ihre knallroten Togas sind auf große Entfernung zu erkennen. Kinder hüten Ziegen, Erwachsene Kühe und Frauen sind in Gruppen unterwegs von A nach B. Die Kinder winken und betteln um Geld und Essen.
Die Männer ignorieren uns. Die Frauen wollen uns Schmuck verkaufen oder werfen mit Steinen nach uns. Manchmal sehen wir ein Kind ganz alleine durch die Steppe laufen, obwohl es hier große Raubtiere gibt.
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Lange fahren wir durch ein Tal mit steilen Wänden, bis wir endlich oben auf dem Plateau ankommen. Unterwegs sehen wir viele Massai mit ihren Herden. Gabriel erklärt uns, dass noch heute viele Massai Nomaden sind und wandern.
Allerdings haben sie nun trotzdem einen festen Sitz, denn die Kinder sollen zur Schule gehen können. Tatsächlich sehen wir nur Herden mit Männern oder Frauen zusammen. Kinder sehen wir nur mit Ziegen.
Meistens ist es so, dass die Kinder betteln, Frauen uns etwas verkaufen wollen und Männer uns ignorieren
In der Ferne sehe ich immer irgendwo einen einsamen Hirten mit seiner Herde durch die karge Landschaft ziehen
Die Landschaft wird immer spannender. Wie riesige Maulwurfshügel ragen unzählige Vulkankrater aus dem Nichts in die Höhe und sammeln die Wolken um sich herum.
In der Ferne sehen wir einen einsamen Hirten mit seiner Herde durch die karge Landschaft ziehen.
Unzählige kleine Vulkankrater sehen aus wie gewaltige Maulwurfshügel
Gabriel bringt den Landcruiser an den Rand eines eindrucksvollen, tiefen Krater in der Landschaft. Wir sehen hier außer uns keine Touristen, aber dieser Ort scheint trotzdem ein Anlaufpunkt für Besucher zu sein, denn eine Gruppe Massai-Frauen und Kinder warten bereits auf Muzungus wie uns.
Während wir den Krater bewundern, rücken uns die Massai auf die Pelle und möchten uns ihren Schmuck oder geschnitzte Figuren verkaufen.
Es ist eine leerreiche Fahrt. Letztendlich erreichen wir unser Ziel. Nahe einer Lodge, die wie eine Oase inmitten der Wüste und zwischen den Lehmhütten der Massai wirkt.
Dort wächst Gras zwischen üppigen Bäumen, es gibt einen Pool, Bewässerung und einen Pavillion mit Ausblick über das Tal, vor dem kleine Massai Kinder um Essen betteln.
Wir bauen unsere Zelte auf, bevor sich uns ein Massai Mann mit dem Namen Matis vorstellt. Er ist unser Führer für diese Gegend. Er kennt die Massai hier, denn er stammt von hier, hat aber in Daressalam studiert. Die Kinder verbeugen sich vor ihm und er legt ihnen die Hand auf den Kopf – die Geste zwischen Älteren und Jüngeren.
Mit Matis erkunden wir den Natronsee und klettern zusammen zu einem nahen Wasserfall. Er erklärt uns viel über die Kultur und die Herausforderung, die Nomaden der Massai an einem Ort zu halten, sowie Zugang zu Bildung, als auch Erhaltung ihrer Kultur zu fördern.