Tagebuch Eintrag
Unsere Tage in Tengeru sind vorbei und damit unsere Zeit mit Shangwe, die sich so fürsorglich um uns gekümmert hat. Morgens holt uns das Expeditionsfahrzeug ab und wir fahren durch das Land der Massai in Richtung Tarangire Nationalpark.
Das große Auto steht uns mit seinem Fahrer Gabriel komplett zur Verfügung. Wir haben sogar unseren eigenen Koch namens Saidi, der uns nach dem ersten Abend auch noch begleitet.Â
Was für ein Luxus im Abenteuer!
Über Facebook habe ich die Organisation Ensemble Explores Adventures gefunden, welche für uns die Safaris und die Fahrer organisierte.
Wir konnten mit dem Leiter Leo die Tour so gestalten, wie wir wollten, und auch relativ günstig halten, da wir in unseren Zelten schlafen.
Am Parkeingang geht es zu wie vor Disneyland an einem Juni Wochenende. Dort stehen dutzende identische Fahrzeuge, deren Fahrer die Eintrittskarten besorgen, während die Touristen Selfies vor den Autos machen.Â
Es gibt keine Zäune um den Park herum. Dort liegt ein Acker der Bauern, hier grasen Zebras. Trotzdem müssen wir durch ein Wachhäuschen mit Schranke fahren. Wir sind nie alleine. Es sind immer irgendwo andere Fahrzeuge vor oder hinter uns.Â
Am Parkeingang geht es zu wie vor Disneyland an einem Wochenende im Juni
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Während Gabriel den Eintritt regelt habe ich die Gelegenheit einen Baum voller Webervögel zu beobachten. Die kleinen gelben Vögel haben dort eine Kolonie gegründet und unzählige runde Nester gebaut, aus denen die Küken piepsen.
„Entferne dich nicht vom Parkplatz, da wurden vorhin Schakale gesehen„, sagt mir der Guide eines anderen Fahrzeugs. Okay, immerhin besser als Löwen. Trotzdem sind wir nun in der Wildnis und sollten vorsichtig sein.
So viele Baobab-Bäume
Wir sehen gleich hinter dem offiziellen Eingang des Nationalparks eine Herde Zebras. Und dann Gnus. Empalas, Thomsons, Büffel, Giraffen – all die Tiere, die für die Savanne und einen Zoobesuch typisch sind.
Und alle grasen zwischen den unglaublichen Baobab und Akazien Bäumen. Schnell lassen wir auch die anderen Fahrzeuge hinter uns und wir sind mit den Tieren alleine.
Hinter jeder „Ecke“ steht ein großes Tier
Am Fluss Tarangire werden wir Zeuge von einem unglaublichen Ereignis. Eine riesige Herde Elefanten breitet auch über das ganze Flussbett aus. Kleine Elefanten toben miteinander, ein großer Bulle macht seine dominate Stellung klar und weibliche Elefanten unterhalten sich miteinander.
Manche Elefanten graben Löcher, um an kaltes Wasser heran zu kommen, andere wälzen sich im flachen Wasser und tröten fröhlich. Aus vielen verschiedenen Richtungen kommen Elefanten und begrüßen sich. Wir sind Zeugen einer großen Zusammenkunft.
Plötzlich kommen Elefanten aus allen Richtungen
Die Elefanten sind sehr menschlich. Manche Elefantendamen begrüßen sich mit den Rüsseln, als wären sie alte Freundinnen. Bullen treffen aufeinander und scheinen sich erstmal ein paar Beleidigungen zuzuwerfen.
Dann sind da zwei kleine Elefanten, die aufeinander zu laufen und zu raufen beginnen. Das Spiel geht so weit, dass schließlich eine Elefantendame dazwischen geht und die zankenden Elefantenkinder voneinander trennt.
Eine kleine Gruppe setzt über den Fluss, eine andere kommt gerade von der anderen Seite. Es ist ein großes, bewegliches Wimmelbild der Elefanten vor uns.
Es ist unglaublich. Wir packen unser Mittagessen heraus und genießen diesen Anblick ausgiebig.Â
Schließlich trennen sich die Gruppen wieder und ziehen in verschiedene Richtungen ihrer Wege. Eine dieser Gruppen schlagen ihren Weg in unsere Richtung ein.
Die Elefanten marschieren hemmungslos an den ganzen Fahrzeugen vorbei, die bei dem Anblick der großen Herde gehalten haben. Sie sind zum Anfassen nahe.
Elefanten sind und bleiben die faszinierendsten aller Tiere
Das ist also eine Safari
Wir sehen Warzenschweine, Strauße, Mangusten, Paviane, Wasserbüffel, Wasserböcke und endlich Löwen. Drei Löwinnen zeigen sich auf der anderen Seite des Flusses. Eine liegt im Schatten einer Akazie und keucht.
Zwei weitere Löwinnen marschieren durch das hohe Gras zum Schatten eines weiteres Baumes. Jetzt brauche ich mein Teleobjektiv. Uns bleibt unklar, ob sie schon gejagt haben oder es noch vorhaben.
Die Landschaft ist unglaublich schön –
selbst in der Entfernung sehen wir immer noch Tiere
Herden aus Zebras streifen umher
Warzenschweine sind Familientiere
Erst am späten Nachmittag verlassen wir den Nationalpark. Wir übernachten in einer schönen, sauberen Lodge mit Pool und außer uns keinen Touristen. Unser Koch Saidi kann uns zum ersten Mal mit seinen Kochkünsten beeindrucken.
Morgen geht reisen wir weiter zum Natronsee, der für seine pinke Farbe und die Flamingos berühmt ist. Doch vorher machen wir Erfahrungen mit dem Land der Massai.