Tagebuch Eintrag
Nach einer eindrucksvollen Fahrt durch das Land der Massai erreichen wir einen Stützpunkt, an dem wir uns registrieren müssen. Auch der Bereich um den Natronsee ist Nationalpark und erhebt eine Eintrittsgebühr.
Da Gabriel einen Regierungscode mit über die Telefonverbindung anfordern muss dürfen wir einige Zeit warten, denn die Verbindung ist nicht gut.
Dann erreichen wir plötzlich eine grüne Oase inmitten dieser kargen Wüste. Das Grün der Bäume springt uns regelrecht ins Gesicht. Wir sind bei unserer Lodge angekommen. Dieser Garten Eden inmitten der Wüste wird scheinbar mit Wasser aus den Bergen gespeist.
Aber ich wundere mich, dass abseits der Lodge keine grüne Pflanze mehr zu sehen ist, obwohl dort überall kleine Dörfer der Massai liegen.
Wir bauen unsere Zelte auf, bevor sich uns ein Massai Mann mit dem Namen Matis vorstellt. Er ist unser Führer für diese Gegend und wird uns zum Natronsee und einem nahegelegenen Wasserfall führen.
Der Blick von der Lodge am Abend ist ein herrlicher Ausklang des Tages. Unser persönlicher Koch hat auch wieder etwas Leckeres für uns vorbereitet und kaltes Bier haben wir uns selbst mitgebracht.
Um unsere grüne Lodge herum befinden sich Dörfer der Massai, Vulkankrater uns Zebras, Gnus, Antilopen und Giraffen
Zuerst fahren wir zum Natronsee, für den wir immerhin einen langen Umweg auf uns genommen haben. Der See ist berühmt für seine extrem pinke Farbe in der Trockenzeit aufgrund seines hohen Salzgehalts und der darin blühenden Algen.
Dafür sind wir genau zur richtigen Zeit im Jahr gekommen – aber im falschen Jahr. Im See ist keine Spur von Pink.
Matis erklärt, dass der See seit 2019 nicht mehr pink war, da es seit dem Jahr immer so viel regnete, dass das Wasser zu hoch ist, um von den Algen verfärbt zu werden. Der Wasserstand des Sees ist so hoch, dass dass eigentlich sehr alkalische Wasser so verdünnt ist, dass dort bereits Fische leben.
Was für eine Enttäuschung. Das hätte uns auch jemand einmal früher sagen können.
Immerhin sehen wir viele Flamingos und Pelikane. Letztere fühlen sich erst seit neustem hier wohl, da es nun Fische gibt.
Für die Flamingos ist der See das weltgrößte Brutgebiet, da die Bedingungen ideal sind. Ob das so bleibt ist abzuwarten.
Unglaublich! Das Wasser ist seit 2019 nicht mehr pink, weil es zu viel geregnet hat. Wer hätte in Afrika denn damit gerechnet?
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Der Massai Matis führt uns auch zu einem Wasserfall in einer Schlucht. Dafür müssen wir uns wasserfest machen, denn der Weg führt teilweise durch den manchmal hüfthohen Fluss und wir müssen einige Passagen klettern.
Das ist nichts für schwache Nerven. Immerhin können wir am Ende unter dem Ngersero Wasserfall schwimmen und duschen.
Auch mit diesem nassen Abenteuer habe ich in dieser Einöde nicht gerechnet
Wie immer stehen wir um 5 Uhr morgens auf
Nach einer ruhigen Nacht im Zelt brechen wir in aller Frühe – wie jeden Tag um 5 Uhr – noch einmal zum Natronsee auf.
Der Blick auf die Vögel war auch am gestrigen Tag schon gut. Der Morgen bietet den Anblick in pink. Immerhin bekommen wir dadurch endlich den Farbeindruck, den wir beim See bisher vermisst haben.
In der Frühe sind die Vögel normalerweise näher am Ufer und lassen sich besser beobachten, aber sie sind scheu und fliegen schnell davon, wenn wir uns nähern.
Die Welt der Flamingos ist pink!
In der Frühe sehen wir hier viele Tiere der Savanne
Um den Natronsee herum können wir in der Frühe auf einmal auch richtig viele Tiere der Savanne beobachten. Hier trabt eine kleine Herde Zebras, dort stapft ein einsames Gnu durch die Gegens.
Dann sehen wir sogar eine Giraffe. Zwei Giraffen! Drei! Vier! Eine ganze Familie. Was machen die denn hier? Die Tiere sind kaum scheu und wir können
Zwei Giraffen! Drei! Vier! Eine ganze Familie.
Wir machen noch einen Halt an einem kleinen Zaun, der sich im Nirgendwo befindet. Gabriel erklärt uns, dass es an dieser Stelle menschliche Fußspuren zu sehen gibt.
Allerdings nicht irgendwelche Fußspuren. Archäologen datieren diese Abdrücke auf ein Alter von etwa 100.000 Jahren!
Vor 100.000 Jahren sind hier meine Ur-Ur-Ur-Großeltern gelaufen!
Wir fahren den Natronsee an seinem westlichen Ufer entlang bis knapp hoch zur Grenze zu Kenia. Dort wenden wir uns zuerst nach Westen und wieder nach Süden, um durch den nördlichen Zugang den Serengeti-Nationalpark zu betreten.
Diese ganze Reise ist wie ein Traum. Es ist ein Abenteuer und bietet all die Dinge, die ich in meiner Vorstellung von Afrika erwarte. Darüber hinaus jedoch bietet jeder Tag wieder neue Überraschungen!