Tagebuch Eintrag
Wieder nehmen wir um 5:30 Uhr in der Dunkelheit der Serengeti unser Frühstück entgegen, um noch weit vor Sonnenuntergang wieder auf die Suche nach Tieren zu gehen. Dies ist der dritte Tag in der Serengeti. Am ersten Tag sahen wir besonders viele Tiere aufgrund der Großen Wanderung der Gnus.
Am zweiten Tag hatten wir das Glück einen Gepard bei der Jagd zu beobachten. Wir sind gespannt, was dieser Tag bringt.
Ich bin etwas müde, denn ich habe nicht gut geschlafen. Zuerst musste ich das Regenwasser aus meinem Zelt entfernen. Und danach ist tatsächlich eine Hyäne ins Lager gekommen und ist in die Baracke gelangt, wo sie eine Mülltonne umgeworfen und den Inhalt im Lager verteilt hat, bis sie von Gabriel ihr Saidi vertrieben wurde.
Die Serengeti ist triefend nass nach einer Nacht mit Unwettern
„Serengeti“ bedeutet aus der Sprache der Massai übersetzt „das endlose Land“
Über Facebook habe ich die Organisation Ensemble Explores Adventures gefunden, welche für uns die Safaris und die Fahrer organisierte.
Wir konnten mit dem Leiter Leo die Tour so gestalten, wie wir wollten, und auch relativ günstig halten, da wir in unseren Zelten schlafen.
Die Kulisse ist heute eine andere. Wir fahren durch den Schlamm und es ist trübe von den tief hängenden Wolken. Wir sehen Impalas und Thomsons, Greifvögel und Flusspferde. Aber keine Raubtiere.
Mittags trockne ich mein Zelt im Wind, während wir beim Mittagessen auf einen kleinen See voller Flamingos blicken.
Der Tag heute ist kein Vergleich zu den beiden Tagen zuvor. Wir sehen nur wenige Tiere. Manchmal fahren wir eine halbe Stunde durch die Weite, bis wir auch nur eine einzelne Gazelle sehen. Die Anzahl der Bäume wird deutlich weniger. Nur hier und da steht noch eine Akazie.
Und dann haben wir doch wieder Glück. Wir sehen eine Giraffe, noch eine und noch eine. Und kleine Giraffenkinder. Es sieht aus wie ein Kindergarten der Giraffen, denn es sind deutlich mehr Kinder, als Erwachsene. Was für ein schöner und rührender Anblick. Die Kinder sind sehr neugierig!
Ein Kindergarten aus Giraffenkindern
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Die Serengeti sieht wirklich aus wie die Welt aus Disneys „König der Löwen“
Am Nachmittag erreichen wir die weite Steppe. Kein Baum ist mehr bis zum Horizont zu sehen. Vereinzelt sehen wir Impalas, Thomsons, Elefanten, Giraffen, Zebras und Strauße in der Weite wie Gespenster im Nichts. Die Massai gaben der Serengeti ihren Namen – „das endlose Land“ – in ihrer Sprache.
Ein Felsen ragt unweit der Straße in die Höhe. Darauf versammelt liegt eine ganze Löwensippe und darunter stehen plötzlich zwanzig Autos. Bisher haben wir nur vereinzelt andere Touristen gesehen. Oben liegen die Damen, die Herren liegen unten. Auch sie machen es sich gemütlich.
Die Damen liegen oben…
… und die Herren unten
Am Horizont sehen wir wieder eine dunkle Front vor uns, aus der Blitze zucken. Kurz vor dem Tor zum Ngorongo Nationalpark beginnt es dann auch sintflutartig zu regnen. Wir schwimmen nur noch die Piste entlang. Es ist schwer etwas durch die schlammbespritzte Windschutzscheibe zu sehen. Am Eingang des Nationalparks folgt eine weitere Überraschung.
Unsere Tour Organisation hat die Registrierung für uns nicht bezahlt. Bei Kälte und Regen sowie sehr schlechtem Empfang versuchen wir alle, den Organisator zu erreichen. Als das weiter nicht gelingt, bleibt uns nichts anderes übrig, als selbst zu zahlen, denn sonst müssen wir hier auf einem Parkplatz übernachten und können den Besuch des berühmten Kraters vergessen.
Mit einiger Verspätung düsen wir durch die nassen Außenbezirke der Serengeti, um noch vor Einbruch der Dunkelheit an unserem neuen Zeltplatz zu sein. In der ewigen Weite sehen wir auch wieder Menschen im Freien laufen.
Es gibt hier Massai, und aus mir unerklärlichen Gründen laufen hier ein Kind oder da eine Frau vollkommen alleine, aber scheinbar mit einem festen Ziel vor Augen, durch das Nichts. Tiere sind nicht mehr zu sehen.
Wir kämpfen uns den Krater von außen hinauf und die Temperatur nimmt immer weiter ab. Dafür nimmt die Vegetation immer weiter zu. Oben am Kraterrand des riesigen erloschenen Vulkans wächst ein üppiger Dschungel, aber es ist so kalt, dass ich alle meine Jacken übereinander anziehe. Wir sind hier auf 2.300 Metern Höhe. Der Zeltplatz ist voll von identischen Zelten, die wie in einem Feldlager symmetrisch aneinander gereiht sind.
Uwe und ich bauen unsere Zelte mit dem letzten Tageslicht auf. Der Wechsel von Tag zu Nacht ist eine Sache von Minuten so nahe dem Äquator.
Die Baracke hier ist voller Touristen, die mit ihren Führern ebenfalls auf ihre Exkursion in den Krater morgen warten. Morgen sind auch wir dran mit einer Expedition hinunter in den legendären Ngorongoro-Krater.