Tagebuch Eintrag

Die Tage in Luang Prabang waren sehr schön. Die Formalitäten lassen wir schnell hinter uns. Die Aussicht aus der Turboprop ist sehr schön, wenn auch die Wolken diese oft verdecken; Laos, ein Land von Dschungel und Bergen. Nur hin und wieder sind einmal wieder Ansiedlungen zu sehen.

Nach einer guten Dusche erkunden Glen und ich Vientiane. Für eine Hauptstadt wirkt diese Stadt recht verschlafen.

Auch hier gibt es wieder dutzende Tempel und Kloster. Wenn wir eines passieren ergeben sich immer wieder lustige Unterhaltungen mit Mönchen. Nicht, dass wie nicht erwünscht waren. Ganz im Gegenteil, sie freuen sich etwas über uns zu erfahren und sich sprachlich etwas auszutauschen. 

Mit buddhistischen Mönchen habe ich immer tolle Gespräche



Laos, ein Land von Dschungel und Bergen


Nachdem ich mittags einen kleinen Snack mit Ian und Glen in einem Café habe überlasse ich sie ihren Familiengesprächen und mache mich auf die Suche nach einem Internetcafé.

Das, welches ich finde, stellt sich jedoch als äußerst schlecht heraus, die Tastatur funktioniert nahezu nicht und der Rechner stürzt einmal ab, sodass ich das Mail noch mal schreiben muss. Immerhin erlässt mir der Besitzer die fünfzig Cent für eine Stunde.

Abends streichen Glen und ich noch durch die Gegend, auf der Such nach einem geeigneten Restaurant. Wir suchen nach einer normalen Nudelküche, doch alle sind uns einfach zu schmutzig.

Wir finden ein nettes kleines Küchlein, ein Stand an der Straße mit ein paar Stühlen, wo wir uns an den draußen stehenden Pfannen und Töpfen was aussuchen dürfen. Die Verkäuferin ist etwas verwirrt, es scheinen nicht viele Touristen bei ihr gegessen zu haben. An sich sieht alles sehr lecker aus, aber der Blick auf im Fleisch rumkrabbelnde Fliegen verdirbt uns den Appetit. Ganze zwei Stunden wandern wir durch Vientiane, werden auch von Zuhältern belästigt, gehen weiter durch die Straßen und am Mekong entlang.

In der Stadtmitte, gegenüber dem Kulturzentrum, finden wir ein hübsches und teures Lokal, in dem wir aber vorzügliche einheimische Kost bekommen ohne erkennbare Maden.



Mit Nicki, Jenna, und Glen schnappe ich mir am nächsten morgen ein Tuk-Tuk, das uns zum sogenannten Buddha Park außerhalb der Stadt fahren soll. Die Fahrt dauert eine ganze Stunde, und der Fahrer trifft wirklich jedes Schlagloch, das uns jedes Mal in der Kabine durcheinander purzeln lässt.

Wir machen mit dem Fahrer aus, dass er auf uns wartet, während wir im Park sind und er uns dann wieder zurückfährt. Und dann erst bezahlt wird. So ist es jedenfalls in Asien immer der Brauch: zuerst die Leistung, dann die Bezahlung. Egal wo.



Der Park, von einem wahnsinnigen König geplant, ist ein Garten aus Steinstatuen, Motiven von Buddha, aber auch hinduistischen Mythen. Einige Figuren massakrieren andere, man sieht allerlei Monsterwesen, Riesenschildkröten und Titanen Grashüpfer. Eine große Kugel mit starker Ähnlichkeit an einen Kürbis steht abseits des Parks. Man kann in sie durch den Schlund eines Monsters eintreten. In ihr sind drei Stockwerke, die mit Treppe miteinander verbunden sind. In der Mitte jedes Stockwerks befindet sich ein Raum, welcher die gegenwärtige Ebene darstellen soll:

In der Hölle sieht man Tote, Skelette und Dämonen aus Ton, viel davon ist kaputt. Ein Kopf liegt lose rum und ich klemme ihn mir spaßeshalber unter den Arm. In der Ebene der Erde gehen die Leute ihrer Arbeit nach, und oben im Himmel scheinen die Leute zu tanzen, oder sonst irgendwelche seltsamen Sachen zu machen. Hier lässt sich auch aufs Dach dieses Kürbisses steigen, wo wir eine tolle Aussicht über den Park haben. An der Spitze ragt der “Baum des Wissens” in den Himmel.



Im Park sind kaum Besucher und wir können ihn ungestört erkunden. Er ist nicht groß, aber das Streifen durch die Grünanlagen und die seltsamen Statuenreihen gibt einem ein Gefühl von einer Wanderung im Wunderland. Die Mitte des Parks bildet ein gigantischer, auf der Seite liegender Buddha. Auf der anderen Seite des Parks kann man auf die gegenüberliegende Seite des Mekong blicken.

Unser Tuk-Tuk Fahrer hat brav die ganze Zeit auf uns gewartet und fährt uns wieder, jedes Schlagloch treffend, zurück zum Hotel. Das ist bei Weitem kein Luxus, aber als Ausgangsposition für Stadtexpeditionen einfach wunderbar geeignet.

Nachdem wir eine kleine Verschnaufpause gemacht haben wollen Glen und ich noch zum „Morning Market“, da ich noch ein paar Baht aus Thailand loswerden will. Mithilfe einer Karte von Vientiane finden wir ihn recht schnell. Wir begegnen auf unserem Weg auch ein paar Milizen, die uns aber ganz besonders freundlich grüßen und sich erkundigen, wohin wir denn so unterwegs sind. Wir grüßen freundlich auf laotisch zurück und geben den Markt als unser Ziel an. Alle drei fuchteln mit den Armen in die selbe Richtung und sagen, dass das gar nicht weit sei. Wir verabschieden uns, wenden uns mit einem Grinsen von ihnen ab und dem Markt zu, der wirklich nur um die Ecke liegt.

Der Eingang zum Markt sieht wirklich viel versprechend aus; ein sauberes Schild begrüßt uns am Eingang zum Morning Market. In der Mitte des Marktes steht eine große Halle. Drumherum reihen sich Stände, Planen und Zelte aneinander. Wir schauen uns zuerst die Halle an, doch hier gibt es nur den normalen gefälschten Kram, imitierte Designerklamotten, Raubkopien, Uhren etc. Deshalb wandern wir noch etwas um die Stände herum. Neben dem üblichen Lebensmittelmarkt, der uns wieder den Magen umdreht, gibt es auch wieder Seidenstände wie in Luang Prabang. Ich kaufe einen Schal, bekomme aufgrund etwas mangelnder Kommunikationsfähigkeit noch einen Rock dazu. Dafür bin ich meine Baht los. Glen meint noch zur Verkäuferin, der Rock sei gar nicht für meine Freundin sondern für mich. Sie hört zwei Minuten gar nicht mehr auf zu lachen und steckt noch alle andern in der Umgebung an, nachdem sie es auf laotisch übersetzt hat.

Wir wandern noch etwas weiter durch die Stadt bis wir zu einem großen Triumphbogen kommen, den Laos zu Gedenken an seine Befreiung von den Franzosen errichtet hat. Nur hatte Laos mit dem Abzug der Franzosen nicht das Geringste zu tun…



Mittags treffen wir die kanadischen Mädels wieder im Café. Sie erzählen uns von ihrer tollen Massage. Wir haben den Nachmittag nichts vor, also gehen wir alle zusammen um noch eine Massage zu haben. Die Auswahl ist schwer zu treffen, Massagesalons gibt es so viele wie Nudelküchen. Aber die Preise sind alle die gleichen, drei Dollar für eine Stunde Entspannung. Glen wehrt sich wie ein Kind seine Kleider auszuziehen; wir bekommen eine laotische Ölmassage. Es ist wirklich phantastisch. Nach einer Stunde kann ich jeden Knochen einzeln spüren.

Am Abend treffen wir unsere Freunde in einer Bar, in der wir gebührend unseren Abschied von Vientiane feiern. Sehr gebührend, denn in der Bar gibt es Ein-Liter-Krüge Bier für einen Dollar, doch nach zwei Litern ist bei mir Schluss. Wir zechen bis Lokalschluss. Einer nach dem anderen verschwindet plötzlich, zuerst Becky, dann die Schotten. Mia nimmt selten an unseren Treffen teil, die Kanadierinnen zum ersten Mal. Nicki nutzt das Sonderangebot der Tequilas und nimmt gleich fünf. Kevin verlässt plötzlich das Lokal, dann Ewen, und plötzlich brausen beide in einem Tuk-Tuk davon.

Glen, Jane, Brian und die Kanadierinnen beschließen nun auch langsam zurückzugehen. Wir laufen in Schlangenlinien an der Straße entlang, bis wir die Seitenstraße unseres Hotels finden. Als wir unsere Schlüssel holen merken wir, dass Brian nicht mit ins Hotel gekommen ist und wir ihn auf dem Weg irgendwo verloren haben müssen. Nicki und ich torkeln noch mal hinaus und die Mekongstraße entlang, doch von Brian keine Spur. Schulterzuckend suchen wir wieder unser Hotel. Glen hatte nicht mitbekommen, dass ich das Hotel noch mal verlassen habe, und ich hatte den Zimmerschlüssel. Als ich in unsere Etage komme sehe ich gerade, wie Jane ihm die Tür vor der Nase zuschmeißt, denn er hat sie gefragt ob er bei ihr schlafen kann, da ich ja mit dem Schlüssel verschwunden bin. Der nächste Tag beginnt mit widerlichen Kopfschmerzen. Doch die Tablette wirkt schnell. Wir müssen heute Morgen wieder aufbrechen um weiterzureisen. Brian ist auch wieder aufgetaucht; er war letzte Nacht nur noch mal ein Bier trinken. Am nächsten Morgen brechen wir auf eine spannende Fahrt zur vietnamesischen Grenze auf.



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